„Ultraschall – das Festival für neue Musik“, veranstaltet von Deutschlandradio Kultur und dem Kulturradio vom rbb, nimmt das 50. Jubiläum des Elysée-Vertrages zum Anlass, sich in einem Schwerpunkt mit dem musikalischen Verhältnis von Frankreich und Deutschland auseinander zu setzen.

An erster Stelle ist das Doppelkonzert vom 20. Januar (16.00 und 20.00 Uhr) zu nennen, bei dem mit dem Pariser IRCAM und dem Experimentalstudio des SWR aus Freiburg die beiden führenden elektronischen Studios der Länder aufeinandertreffen. Sie verstehen sich als künstlerische Institutionen, nicht als bloße Ingenieure des Klangs. Die musikalische Ästhetik ist allerdings denkbar unterschiedlich. Doch es gibt eine Pointe: Das neue Streichquartett von Joshua Feinberg, das seine Uraufführung erlebt, entstand an beiden Instituten. Ein weiterer Höhepunkt ist die Uraufführung eines abendfüllenden Werks des französischen, in Deutschland lebenden Komponisten Fabien Lévy am 21. Februar um 20.00 Uhr. Mit Hilfe von Texten des französischen Philosophen Vladimir Jankélévitch und des Deutschen Wiard Raveling, ergänzt durch Texte weiterer Philosophen und Dichter, entsteht ein vielschichtiger musikalischer Diskurs über die Idee des Verzeihens.

Weitere deutsch-französische Facetten gibt es von zwei Ensembles, die ihr Ultraschall-Debüt feiern. Das Ensemble Interface konfrontiert junge frankophile Berliner Komponisten mit ihren französischen Kollegen (19. Januar, 23 Uhr), während das Ensemble Linea aus Straßburg für die französische Neue-Musik-Szene außerhalb der Metropole Paris steht (19. Januar, 17.00 Uhr).

Wir fragen: wer schreibt die Musikgeschichte weiter. Und wie? Georg Friedrich Haas, der sich von Mozart inspirieren ließ? Frank Zappa, der mit dem Ensemble Modern experimentiert hat oder Younghi Pagh-Paan, die eine fernöstliche Perspektive in die Europäische Kultur bringt? Wer schreibt heute den Soundtrack unserer Phantasie? Ensembles, die Musikgeschichte mit entwickeln sind eingeladen, uns auf den aktuellen Stand zu bringen, das ensemble recherche aus Freiburg (das Artist in Residenze ist) und das Ensemble Modern, Trio Catch und viele andere, die genau so gern Mozart wie Aperghis oder Nunes spielen.

Alle 20 Konzerte des Festivals werden von Deutschlandradio Kultur oder dem Kulturradio des rbb live oder zeitversetzt ausgestrahlt.

Die Konzerte des 15. Festivals für neue Musik finden an unterschiedlichen Orten in Berlin statt – in der St. Elisabeth-Kirche, im Theater der UdK Berlin, in der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, im Tempodrom, im FritzClub im Postbahnhof, in der Sophienkirche, im Radialsystem V, im Haus des Rundfunks, im Konzerthaus Berlin und im Berghain.

Weitere Informationen unter deutschlandradio.de/ultraschall und www.kulturradio.de Pressefotos stehen unter http://www.dradio.de/presse/ zur Verfügung.