„Creatures first“ lautete das Motto des ersten internationalen Urheberrechtsgipfels, den die internationale Dachorganisation der Verwertungsgesellschaften CISAC vom 30. bis 31. Mai 07 in Brüssel ausrichtete. Analog zu den derzeitigen Diskussionen ging es schwerpunktmäßig um die Situation der Urheber in der digitalen Welt, um den Umgang mit neuen Vertriebswegen, um die gemeinsame Interessenvertretung nationaler Urhebergesellschaften ebenso wie um den zukünftigen Wettbewerb unter den Gesellschaften. Auch die Bedeutung von Inhalten in der aktuellen technologischen Entwicklung wurde im Rahmen des Gipfels diskutiert.
Der Chef der britischen Telecom, Ben Verwaayen, schreckte in seiner Keynote nicht vor der Konfrontation zurück. Die Arbeitsweise der Urheber und ihrer Gesellschaften müsse im digitalen Zeitalter komplett neu gestaltet werden, sagte er den Zuhörern. Auch eine noch so strikte Regulierung werde die Piraterie im Internet nicht verhindern. Weitere Redner waren unter anderem der französische Chansonnier Charles Aznavour, der Vizepräsident von Google in Europa Nikesh Arora und der EMI-Präsident Roger Faxon. Die Eröffnungsansprache hielt CISAC-Präsident und GEMA-Aufsichtsratsvorsitzender Christian Bruhn. Der Vorstandsvorsitzende der GEMA, Harald Heker, diskutierte in einem Forum über „Autorengesellschaften – Errichtung eines neuen Modells“.
Der amtierende Präsident des Deutschen Komponistenverbandes, Jörg Evers, und Vertreter der europäischen Komponistenverbände wie der Brite David Ferguson (APCOE), der Österreicher Klaus Ager (ECF) und der Franzose Bernard Grimaldi (FFACE) nahmen ebenfalls am internationalen Gedankenaustausch teil.
Auf der im Anschluss an den Gipfel stattfindenden Hauptversammlung der CISAC wählten die Mitglieder Robin Gibb (Bee Gees) zum neuen Präsidenten. Neuer Vizepräsident ist Alfonso Cuarón (mexikanischer Drehbuchautor und Regisseur).
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