Die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hält die Einsparvorschläge des jüngst veröffentlichten Actori-Gutachtens zum Volkstheater Rostock und zur Norddeutschen Philharmonie für unrealistisch. Dort wird u.a. eine Herabstufung des Orchesters aus der geltenden Tarifklasse „A“ vorgeschlagen.

„Eine tarifliche Herabstufung der Norddeutschen Philharmonie ist ebenso inakzeptabel wie unrealistisch“, sagt DOV-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Die im Gutachten vorgeschlagene Herabstufung des Rostocker Orchesters von der Tarifgruppe A nach B würde bedeuten, dass jedes einzelne Orchestermitglied auf rund 20 % seines Monatsgehalts verzichten müsste. Welcher normale Arbeitnehmer würde sich ernsthaft auf so etwas einlassen?“, fragt Mertens. „Aktuell liegen die Musikervergütungen in Rostock 12 Prozent unter dem bundesweiten Niveau. Diese Schere gilt es zu schließen und nicht noch weiter zu öffnen“, fordert Mertens.

„Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die Beschäftigten im Theater und Orchester kampflos eine Gehaltskürzung oder auch nur eine längerfristige Abkopplung von einem berechtigen Inflationsausgleich gefallen lassen werden. Auch ein Bühnenarbeiter oder ein Orchestermusiker hat Anspruch auf eine angemessene Entlohnung, ebenso wie ein Mitarbeiter in der Stadtverwaltung“, so Mertens weiter. „Wenn die Hansestadt Rostock ihren Sparkurs zu Lasten der Beschäftigten im Theater und Orchester weiter fortsetzt, könnte das für den neuen Intendanten und sein Team im Herbst 2014 einen „heißen“ Spielzeitbeginn geben“, meint Mertens abschließend.

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