Aktuelle Besuchertrends für Konzerte und Musiktheater hat unisono Deutsche Musik- und Orchestervereinigung präsentiert. An der Online-Befragung anlässlich der Jahresmedienkonferenz haben zwischen Dezember 2022 und Januar 2023 insgesamt 122 von 129 Theater-, Konzert- und Rundfunkorchestern teilgenommen. Das entspricht einer Quote von 95 Prozent.

Absätze

„Grundsätzlich besteht ein positiver Trend zur Rückkehr des Klassik-Publikums.“
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Gerald Mertens, Geschäftsführer unisono

„Grundsätzlich besteht ein positiver Trend zur Rückkehr des Klassik-Publikums. Die Säle füllen sich wieder. Das ist eine gute Botschaft“, sagt unisono-Geschäftsführer Gerald Mertens. „Allerdings ist das Niveau vor Corona insgesamt noch nicht wieder erreicht, sagen knapp 60 Prozent der befragten Orchester. 46 Prozent der Orchester und Opernhäuser vermelden noch eine starke Zurückhaltung, vor allem des älteren Publikums. Es gab im Befragungszeitraum aber auch ausverkaufte Veranstaltungen.“

Nach den Ursachen gefragt, gaben 98 Orchester vor allem populäre Programme und beliebte Werke an. 68 Orchester waren mit besonderen Formaten hoch ausgelastet wie Sonderkonzerten zu Silvester oder Neujahr und Film-Live-Konzerten. 35 Orchester sahen auch bei prominenten Dirigentinnen und Solisten die Hauptgründe für eine hohe Nachfrage.

Schwieriger ist die Entwicklung bei den Abonnements. 76 Orchester haben Abonnentinnen und Abonnenten verloren (62 Prozent der Befragten), und 36 Orchester haben ihre Abos in etwa gehalten (30 Prozent). Nur ein Orchester konnte die Zahl der Abonnenten steigern. Als wesentliche Ursachen für Einbruch der Abonnements sahen 60 Orchester (ca. 50 Prozent der Befragten) das komplette Aussetzen der Abos während der Pandemie. 47 Orchester sehen außerdem die Angst älterer Abonnenten, wieder in Veranstaltungen zurückzukehren.

„Die Herausforderungen für Orchester und Musiktheater für die kommenden Monate und die nächste Saison sind klar umrissen“, sagt Mertens. „An vielen Standorten müssen Abonnements neu aufgebaut werden. Die Theater und Orchester müssen die direkte Bindung zu ihrem Publikum unbedingt weiter intensivieren. Erfolgversprechend dafür ist das weitere Ausprobieren neuer und kleinerer Formate. Außerdem muss das Marketing weiter professionalisiert und verstärkt werden.“