Vom 6. – 9. März 2006 fand in Lissabon die erste UNESCO-Weltkonferenz für künstlerische Bildung statt. Diese Konferenz mit1000 Teilnehmern aus ca. 100 Ländern ist vorläufiger Höhepunkt eines mehrjährigen Prozesses, in dem die Bedeutung von Kunst und Kultur in Bildung und Erziehung herausgearbeitet worden ist. Prof. Dr. Max Fuchs, der Direktor der Akademie Remscheid und Vorsitzender des Deutschen Kulturrates, nahm als Mitglied der deutschen Delegation an der Weltkonferenz teil.
In Hinblick auf die Tätigkeit der Akademie Remscheid hatte die Konferenz eine große Bedeutung. Denn die Frage der Qualifikation der Fachkräfte war neben Methodenfragen, Forschung, Evaluation und Lobby-Arbeit ein zentrales Thema. „Qualifikation“ bedeutet dabei Aus- und Fortbildung, bezieht sich auf Frühförderung, Schule, Außerschulisches und Hochschulen, betrifft Pädagogen/innen und ihre künstlerische Qualifikation ebenso wie Künstler/innen und ihre pädagogische Qualifikation und hat es nicht zuletzt auch mit Organisationsfragen zu tun, etwa bei der Frage der Zusammenarbeit von Schule und außerschulischen Jugend- bzw. Kunsteinrichtungen. Auch im internationalen Vergleich ist demnach das Standardkonzept der berufsbegleitenden Qualifizierung, so wie es die Akademie Remscheid betreibt, auf dem aktuellen Stand.

„Mit unserem Früherziehungsprojekt greifen wir – international gut placiert – ein zentrales Problem auf“, betont Max Fuchs. „Das ursprünglich in der Akademie Remscheid entwickelte Konzept einer Bildung als Lebenskunst passt ebenfalls gut in die internationale Debatte um geeignete Bildungs- und Erziehungskonzepte. Nach wie vor ist zunächst die Verwunderung, dann aber auch eine gewisse Bewunderung groß, dass es in Deutschland eine derartige Qualifizierungseinrichtung für die Kinder- und Jugendkulturarbeit wie die Akademie Remscheid gibt. Es würde sich vor dem Hintergrund der aktuellen nationalen und internationalen Debatten über Qualifizierungsfragen der Fachkräfte lohnen, aus dem Gesamtfeld von Fragestellungen rund um die kulturelle Bildung diesen Aspekt auch im internationalen Kontext herauszugreifen und zu vertiefen.“

Ein ausführlicher Bericht über die gesamte Konferenz findet sich auf der Homepage der ARS.