Im Rahmen von Ultraschall – Das Festival für Neue Musik veranstalten Kulturradio vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und Deutschlandradio Kultur am Samstag, dem 28. Januar 2012, im Radialsystem V erstmals den Tag der Neuen Musik. Mit dieser Sonderveranstaltung, die insgesamt fünf Einzelkonzerte umfasst, präsentiert „Ultraschall“ komprimiert eine Vielzahl an musikalischen Höhepunkten.

Der Tag der Neuen Musik beginnt mit der magisch-verführerischen Musik des Komponisten Kevin Volans. Im Anschluss präsentiert das Sheridan Ensemble um die Cellistin Anna Carewe und den finnischen Cembalist Petteri Pitko einen zündenden musikalischen Spannungsbogen mit Klassikern der Moderne – u.a. György Ligetis „Continuum“. Es folgt ein Konzert mit einem der bedeutendsten und faszinierendsten Cellisten unserer Zeit: Lucas Fels. Er zeigt, wie der Celloklang in den letzten 65 Jahren in seiner Schönheit gewachsen ist. Die Schlagzeugerin Robyn Schulkowsky erzählt von ihren musikalischen Begegnungen mit den amerikanischen Komponisten Morton Feldman und Christian Wolff.

Danach führen Musikern des Kammerensembles Neue Musik Berlin Werke von Erhard Grosskopf, Rainer Riehn und Helmut Oehring, drei in Berlin lebenden Komponisten, auf. Erhard Grosskopf nutzt die Besetzung des Schubertschen Forellenquintettes, bei Rainer Riehn findet man Bezüge zu Mozarts „Adagio aus dem Trio KV 545“ und Helmut Oehring sieht durch Anne Sextons Gedichte die Welt „mit anderen Augen“.

Zum Ausklang des Abends können die Besucher in die Sterne schauen, wenn die Preisträger des diesjährigen Stockhausen-Kurses in Kürten den „Tierkreis“ präsentieren. Nina Janßen-Deinzer führt von Helmut Lachenmanns tanzenden, flirrenden Klängen zu den sanft schillernden Tönen von Mark Andre und beschließt den Tag mit einem Schattenspiel von Pierre Boulez.

„Ultraschall“ findet vom 20. bis 29. Januar 2012 an verschiedenen Orten in Berlin statt. Zum 14. Mal steht das international angesehene Festival mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen, Werken der jüngsten Vergangenheit sowie Klassikern der Moderne ganz im Zeichen der Avantgarde. Das Festival hinterfragt die Grenze zwischen Konzert und Musiktheater und schlägt Brücken zum Theater, zur Bildenden Kunst und zur Literatur. Tragende Säulen des Festivals sind die Klangkörper der Rundfunk-Orchester und -Chöre GmbH mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (RSB), dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin (DSO) und dem Rias Kammerchor.



Tag der Neuen Musik
Die Konzerte im Überblick:

15.00 Uhr
Waldo Alexander, Anna Carewe, Kirstin Maria Pientka , Irmela Roelcke, Kevin Volans
KEVIN VOLANS violin: piano (2009), cello: piano (2009),
viola: piano (2009) Uraufführungen

17.00 Uhr
Sheridan Ensemble
FAUSTO ROMITELLI Domeniche alla Periferia dell’Impero. Prima Domenica (1996/97)
GYÖRGY LIGETI Continuum (1968)
ROLF WALLIN The Age of Wire and String (2005)
YOAV PASOVSKY Neues Werk (2012)
MARTON ILLÉS Vonaltere (2005)
FRANCO DONATONI Black and White Nr. 2 (1968)
FAUSTO ROMITELLI Domeniche alla Periferia dell’Impero. Seconda Domenica: Omaggio a Gérard Grise (2000)

19.00 Uhr
Lucas Fels, Robyn Schulkowsky
SEBASTIAN CLAREN Hear Your Brother Hear (1998/2008)
Uraufführung der neuen Version
MORTON FELDMAN King of Denmar (1964)
LUIGI DALLAPICCOLA Ciaccona, intermezzo e adagio (1945)

20.30 Uhr
Musiker des Kammerensembles Neue Musik Berlin
ERHARD GROSSKOPF Klavierquintett (2011) Uraufführung
RAINER RIEHN Trio (2011) Uraufführung der Neufassung
HELMUT OEHRING / IRIS TER SCHIPHORST Live (1997)

22.00 Uhr
Gregor Schulenburg, Boglárka Pecze, Paul Hübner, Nina Janßen-Deinze
KARLHEINZ STOCKHAUSEN Tierkreis (1975/1983)
HELMUT LACHENMANN Dal niente (Intérieur III) /1970)
MARK ANDRE IV 3 (2009)
PIERRE BOULEZ Dialogue de l’ombre double (1985)

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