Der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine hat auch das Leben vieler Studierender an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg (HfMT) erschüttert. Aus dem Wunsch heraus, etwas tun zu können und der Solidarität mit der Ukraine Ausdruck zu verleihen, entstehen eine Vielzahl künstlerischer Aktionen und Veranstaltungen.
Am Samstag, den 5. März 2022 um 17 Uhr (Mendelssohnsaal, Standort Milchstraße) und am Sonntag, den 6. März um 19 Uhr (Forum, Standort Milchstraße) gestalten ukrainische und russische Studierende gemeinsam unter dem Titel „Vom Herzen zum Herzen“ zwei Benefizkonzerte, in denen die Vielfalt der ukrainischen Musikkultur zu erleben ist. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten für den Nothilfefonds „Ukraine“ der HfMT Hamburg.
„Es gibt einen Spruch: Wenn die Waffen sprechen, schweigen die Musen“, sagt Anastasiia Shevchuk, ukrainische Studentin an der HfMT und Mitorganisatorin der Konzerte. „Unsere Musen sind aber nicht sprachlos. Die Musik hat keine Nationalität und keine Grenzen. Sie erscheint da, wo die Wörter kraftlos sind. Sie braucht keine Übersetzung, weil sie das Herz direkt anspricht.“ Wie Anastasiia Shevchuk denken viele Studierende an der HfMT, unabhängig von der Nationalität. Mit der gemeinsamen Organisation der Benefizkonzerte möchten die russischen und ukrainischen Studierenden auf die Lage in der Ukraine aufmerksam machen. Thematischer Schwerpunkt der Konzerte sind Werke ukrainischer Komponist:innen und ukrainische Volkslieder, die selten in Deutschland zu erleben sind.
„Wir wollen mit der Hilfe unserer Musik gehört werden. Deswegen sind wir auf der Bühne nicht allein. Wir werden auch von unseren internationalen Freunden unterstützt, die auch keinen Krieg wollen und in Frieden leben möchten“, sagt Vlada Shchavinska, Sopranistin und ebenfalls Studentin aus der Ukraine.
Präsident Prof. Elmar Lampson: „
„Die Not in der Ukraine löst in der HfMT Solidarität und Hilfsbereitschaft aus. Der russische Überfall auf die Ukraine rüttelt an den Grundfesten unserer Zivilisation. Täglich erreichen uns Berichte über die Schicksale der Familien unserer ukrainischen Studierenden. Diese Berichte treffen uns mitten ins Herz. Wir werden alles tun, um den betroffenen Studierenden und Ihren Familien zu helfen.
Die HfMT konnte durch die Unterstützung von privaten Förder:innen einen Nothilfefond auflegen. Sie unterstützt die Studierenden in finanzieller Notlage, bei der Durchführung von Solidaritätsveranstaltungen und schafft unbürokratisch Studienmöglichkeiten für ukrainische Studierende, die sich auf der Flucht befinden. Ich bin dankbar, dass alle Mitglieder der Hochschule sich an diesen Aktivitäten mit großem Einsatz beteiligen.
Als internationale Hochschule sind wir auch in dieser schrecklichen Situation für die Studierenden aus allen Ländern offen und unterstützen ihre Bemühungen, die Gemeinsamkeiten über die Kriegsgrenzen hinaus zu erhalten.
Ich bin beeindruckt von der Verantwortungsbereitschaft und gemeinsamen Tatkraft unserer internationalen Studierenden. Sie tauschen sich untereinander aus und organisieren Benefizkonzerte, in denen sie ihren Glauben an die Kraft der Kunst und ihre Verbundenheit mit den betroffenen Kommiliton:innen zum Ausdruck bringen.“