Mit Trauer hat die rheinland-pfälzische Kulturministerin Doris Ahnen auf die Nachricht vom Tod von Fritz Rau reagiert. „Fritz Rau hat in den Jahrzehnten seines beruflichen Wirkens mit nahezu allen Größen des internationalen Musiklebens in Deutschland und Europa zusammengearbeitet und - während dieser Tätigkeit wie auch danach - besonderes Engagement für die rheinland-pfälzische Musikszene gezeigt und diese nachhaltig bereichert“, so die Ministerin. Fritz Rau starb gestern im Alter von 83 Jahren im hessischen Kronberg. Für sein Engagement hatte ihm Doris Ahnen im März 2010 die Peter-Cornelius-Plakette verliehen. Mit dieser Auszeichnung ehrt das Land Rheinland-Pfalz Persönlichkeiten, die sich um die Musikpflege und Musikschöpfung verdient gemacht haben.

Rau habe als Konzertveranstalter mit über 5.000 Konzerten die Musiklandschaft in Deutschland verändert, so Ahnen. Er habe - wie kein anderer - frühzeitig deutsche Gruppen und Solisten aufgebaut und damit nicht unwesentlich auch Grundlagen für die heutige deutsche Musikszene gelegt. Sein Anliegen sei es immer gewesen, die längst überholte Unterscheidung von ernster und unterhaltender Musik aus den Köpfen zu bekommen, indem er für den Wert guter Musik eingetreten sei.

In den 50er und 60er Jahren initiierte Rau in Kaiserslautern die Reihe „Jazz im Konzertsaal“, die er später bundesweit etablierte, er ließ internationale Musikgrößen in Rheinland-Pfalz spielen wie Prince, Tina Turner, Rod Stewart oder Joe Cocker und organisierte die „American Folk Blues Festivals“, mit denen er damals noch unbekannte Bluesmusiker nach Europa holte. Rau engagierte sich auch als Gastdozent an Musikhochschulen und Universitäten, so auch in der Jazz- und Popabteilung der Hochschule für Musik an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Viele Jahre unterstützte und beriet er auch das Bluesfestival Lahnstein.

Absätze