Aus den sieben Finalisten des Kuratoriums wurde von der Jury das Miguel Zenón Quartett ausgewählt. Namensgeber der Preisträger des 2. ACHAVA Jazz Award ist der Saxophonist Miguel Zenón, der in Puerto Rico geboren und aufgewachsen ist und derzeit in New York lebt. Seine Musik ist eine perfekte Mischung von lateinamerikanischer Folkmusik und Jazz. Außerdem gehören dem Quartett an: Luis Perdomo (Klavier), Hans Glawischnig (Kontrabass) und Henry Cole (Schlagzeug).

Die Begründung der Jury: Der New Yorker Saxophonist Miguel Zenón widersetzt sich den Gewohnheiten. Seine Musik ist komplex und klar zugleich, fein strukturiert und weit ausholend, kunstvoll geplant und offen konzipiert. Sie verknüpft seit mehr als zwei Jahrzehnten Rhythmen und Spielformen seiner Heimat Puerto Rico mit den Stil-Errungenschaften des modernen Jazz und verbindet beide Welten zu einem Ganzen, das sind in der Schwebe zwischen den verschiedenen Entwicklungslinien hält. So entsteht ein transkulturelles Gesamtkunstwerk, das weit über die üblichen Möglichkeiten jazzender Gestaltung hinausreicht. Ein Meister des Subtilen mit der profunden Kraft reflektierter Tradition. (Ralf Dombrowski für die Jury)

Am 28. September 2019 erfolgt die feierliche Übergabe des mit 11.000 € dotierten Preises im Rahmen eines Sonderkonzerts mit anschließendem Workshop der Preisträger sowie Avishai Cohens im Rahmen der ACHAVA Festspiele in der Weimarhalle Weimar.

Der ACHAVA Jazz Award ist eine Koproduktion der ACHAVA Festspiele Thüringen und der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Er zeichnet ein künstlerisch herausragendes Band-Projekt aus, das den transkulturellen Charakter des Jazz ins Zentrum seines Schaffens stellt und dies auf höchstem künstlerischen Niveau umsetzt, indem es die improvisatorischen oder kompositorischen Ausdrucksmittel des Jazz beispielsweise mit Volksmusik, populärer Musik oder europäischer Kunstmusik vermischt.

Jazz ist eine bereits in seinem Ursprung transkulturelle Musik. Vor mehr als hundert Jahren entstand er aus der Begegnung von Afroamerikanern und europäischen Einwanderern im Süden der USA. Weltweit haben sich seither Musiker die Ausdrucksweisen des Jazz angeeignet und weiterentwickelt – in den vergangenen 50 Jahren zunehmend unabhängig und losgelöst von der US-amerikanischen Jazzgeschichte. Mit individuellem künstlerischem Ausdruck, Interaktion und Improvisation wenden sich Jazzmusiker heute gegen musikalische Grenzziehungen und Kartographien, ja überhaupt gegen die Idee einer national gebundenen Kultur. Vielmehr betonen sie den länder-, kultur-, und traditionsübergreifenden, transkulturellen Wert ihrer Musik.

Jury

Die hochkarätig besetzte Jury besteht aus insgesamt 7 Mitgliedern, die über die Auswahl des Kuratoriums entscheiden. Dabei sollen Personen aus Crossover-Bereichen wie Weltmusik, populärer oder europäischer Kunstmusik besondere Berücksichtigung finden.

Der Jury gehören an:

  • Prof. Manfred Bründl (künstlerischer Leiter, HfM Weimar)
  • Günther Huesmann (SWR2 Redaktion Neue Musik/Jazz)
  • Martin Kranz (Intendant und künstlerischer Leiter ACHAVA Festspiele Thüringen)
  • Ramesh Shotham (Musiker)
  • Ralf Dombrowski (freier Musikjournalist, Süddeutsche Zeitung)
  • Prof. Dr. Martin Pfleiderer (HfM Weimar)
  • Prof. Dr. Jascha Nemtsov (wissenschaftl. Leiter ACHAVA Festspiele, HfM Weimar)

Kuratorium

Professoren der Musikhochschule Weimar Jo Thönes, Wolfgang Bleibel, Jeff Cascaro, Michael Schiefel und Achim Kaufmann sowie Tatiana Parra (Preisträger 2017), Vardan Ovsepian (Preisträger 2017), Jaak Sooäär (Musikhochschule Tallinn/Estland), die Musiker Stefan Schultze, Peter Ehwald, Jarry Singla und Christian Ramond sowie Thomas Eckardt (Jazzmeile Thüringen).               

Projektkoordinator Thomas Sode.

Auswahlprozedere

Da es sich hier um einen Jurypreis handelt, war jedes Jurymitglied aufgefordert, mehrere Künstler respektive Ensembles vorzuschlagen. Aus insgesamt 16 Bands erstellte das Kuratorium eine 7er- Liste.

In einer außerordentlichen Sitzung nominierte die Jury unter Vorsitz des künstlerischen Leiters dann in einem nächsten Schritt am 28. März 2019 die Preisträgerformation.

Preisvergabe am 28. September 2019

Am 28. September 2019 erfolgt die feierliche Übergabe des mit 11.000 € dotierten Preises im Rahmen eines Sonderkonzerts der Preisträger sowie Avishai Cohens im Rahmen der ACHAVA Festspiele in der Weimarhalle Weimar.

Achava, hebräisch: Brüderlichkeit, steht für den interkulturellen Dialog und den Respekt für Andere. Die ACHAVA Festspiele finden seit 2015 jährlich in der Thüringer Landeshauptstadt statt; in 2019 auch in Eisenach und Weimar.

Weitere Informationen zum Programm der ACHAVA Festspiele Thüringen, den online-Ticketshop sowie aktuelle Pressemeldungen und Fotos zum Download finden Sie unter: www.achava-festspiele.de

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