Aktuell wird in Thüringen die Finanzierung der Theater und Orchester heftig diskutiert. Dabei vertritt das Land die Auffassung, dass der Kulturetat umgeschichtet werden muss, damit neben den Theatern und Orchestern auch andere Einrichtungen gefördert werden können. Thüringen verweist darauf, dass der größte Teil der Kulturfördermittel in Thüringen für die Theater und Orchester verwandt werden (53%). Dabei wird verschwiegen, dass das Land Thüringen von 2001 bis 2005* seine Kulturausgaben von 164,4 Mio. Euro auf 137,2 Mio. Euro abgesenkt hat. Das ist eine Absenkung um 27,2 Mio. Euro. Jetzt soll die Kulturförderung nochmals um 10 Mio. Euro, dieses Mal hautsächlich zu Lasten der Theater, abgesenkt werden.

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, sagte: „Thüringen spart auf Teufel komm heraus an der Kultur. Werden die Pläne der Thüringer Landesregierung umgesetzt, wird von 2001 bis 2009 der Kulturhaushalt um fast 40 Mio. Euro im Jahr gekürzt sein. D.h. fast ein Viertel der Kulturförderung des Landes Thüringen wird innerhalb von acht Jahren abgebaut. Thüringen, das als Bundesland für sich die Kulturhoheit reklamiert, muss seine Verantwortung für die Kultur wieder deutlicher wahrnehmen.“

In einem Schwerpunkt „Kulturpolitik in Thüringen“ in der neuesten Ausgabe von politik und kultur, der Zeitung des Deutschen Kulturrates, wird ausführlich auf die aktuelle Diskussion zur Kulturfinanzierung in Thüringen eingegangen. Die Ausgabe kann in der Onlineversion kostenlos unter http://www.kulturrat.de/puk/puk02-07.pdf im Internet als pdf-Datei geladen werden. Die Printausgabe ist an Bahnhöfe, Flughäfen, großen Kiosken oder im Abonnement erhältlich.

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