Die Beauftragte für Kultur und Medien, Staatsministerin Monika Grütters, hat heute gemeinsam mit der Beauftragten für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, 130 Vertreterinnen und Vertreter gesellschaftlicher Spitzenverbände und der Kultur zu einem Meinungsaustausch ins Bundeskanzleramt eingeladen. Die Auftaktveranstaltung für das Themenforum Kultur im Nationalen Aktionsplan Integration steht unter dem Motto "Kultur der Vielfalt – Vielfalt der Kultur“.
Staatsministerin Monika Grütters erklärte: "Zu den zweifellos größten gesellschaftlichen Herausforderungen gehört heute, Zusammenhalt in Vielfalt zu schaffen. Integration steht ganz oben auf unserer politischen Agenda. Gerade Kunst und Kultur können enorme Kräfte für ein gesellschaftliches Miteinander entfalten. Diese Kräfte brauchen wir derzeit mehr denn je, da vielerorts auf breiter Front Ressentiments gegen anders Denkende oder anders Lebende geschürt werden. Die bundesgeförderten Kultureinrichtungen sind bereits heute wichtige Motoren der Integration. Künftig wollen wir gemeinsam kulturelle Teilhabe und Diversität noch stärker nicht nur durch einzelne Projekte, sondern auch als dauerhafte Kern- und Querschnittsaufgabe in unseren Einrichtungen verbindlich verankern. Zudem wird mein Haus für die Weiterwicklung des ‚Nationalen Aktionsplans Integration‘ ein Kulturkapitel erarbeiten, das der Bedeutung der Kultur als Brückenbauerin, aber auch als Spiegel unseres Selbstverständnisses, Rechnung trägt. Das heutige Treffen dient dazu als Anstoß und Inspirationsquelle.“
Staatsministerin Annette Widmann-Mauz erklärte: "Gesellschaftlicher Zusammenhalt kann nicht von oben verordnet werden. Zivilgesellschaft, Vereine, Verbände und Kulturbetriebe leisten einen wichtigen Beitrag zum Zusammenwachsen unserer Gesellschaft und machen Vielfalt erlebbar. Mit dem ‚Nationalen Aktionsplan Integration‘ geben wir neue Impulse für die Integration – für eine Kultur der Vielfalt und eine Vielfalt der Kultur.“
Der Nationale Aktionsplan Integration der Bundesregierung orientiert sich an fünf Phasen der Zuwanderung und des Zusammenlebens (Zuwanderung, Erstintegration, Eingliederung, Zusammenwachsen, Zusammenhalt). Gemeinsam mit Ländern, Kommunen, nichtstaatlichen Akteuren und Migrantenorganisationen werden Handlungsfelder und konkrete Maßnahmen erarbeitet, um die Integration insgesamt voranzutreiben. Die Ergebnisse werden auf den kommenden Integrationsgipfeln präsentiert.
Die heutige Veranstaltung bildet den Auftakt zur Weiterentwicklung des Nationalen Aktionsplans Integration im Bereich Kultur. Institutionen und Initiativen zur kulturellen Integration sollen künftig noch intensiver und ertragreicher zusammenarbeiten. Hierfür werden sich die bundesgeförderten Kultureinrichtungen zukünftig jährlich treffen, um sich über praktische Fragen der Vermittlung, Integration und Diversität auszutauschen. Außerdem soll es künftig einen "Bericht zur Diversität im Kultur- und Medienbereich in Deutschland“ geben.
Gleichzeitig wird das bisherige "Netzwerk Kulturelle Bildung und Integration “ zum operativen Netzwerk der BKM-geförderten Kultureinrichtungen fortentwickelt. Es soll regelmäßig den Erfahrungsaustausch der Praktiker in den Einrichtungen bündeln und umsetzen, was durch die umfangreiche Expertise des bisherigen "Netzwerks Kulturelle Bildung und Integration“ erarbeitet wurde.
Das Treffen Netzwerk im Bundeskanzleramt wird mitveranstaltet von der Initiative Kulturelle Integration (IKI) unter Moderation des Deutschen Kulturrats.
Olaf Zimmermann, Moderator der Initiative kulturelle Integration und Geschäftsführer des Deutschen Kulturrats, betonte: "Kultur ist ein wichtiger Schlüssel zur Integration. Das bestätigen eindrucksvoll die 15 Thesen der Initiative kulturelle Integration, einem breiten Bündnis von Verbänden und Institutionen aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen. Sie bieten eine Grundlage auch für die Debatte über das Kulturleben in einer vielfältigen Gesellschaft. In allen Sparten der Kultur wird darüber nachgedacht, wie Kultureinrichtungen, Künstlerinnen und Künstler ihren Beitrag zur Integration leisten können. Dabei geht es auch darum, Migrantinnen und Migranten nicht nur als Zielgruppe für Kulturangebote, sondern als Akteure des Kulturschaffens anzusehen.“