Am 10. September hat Kultusminister Prof. Dr. Jan-Hendrik Olbertz die Oberbürgermeister und Landräte der theater- und orchestertragenden Kommunen sowie Vertreter der Theaterleitungen zu einem Spitzengespräch nach Magdeburg eingeladen. In dem Gespräch ging es um die Perspektiven der vertragsgebundenen Theater- und Orchesterförderung in Sachsen-Anhalt.
„Auch künftig werden mittelfristige Planungssicherheit und Verlässlichkeit der Finanzierung wichtige Grundsätze der Zusammenarbeit zwischen dem Land und den Theatern sein“, betonte der Minister. Alle Theater und Orchester müssten sich unter dem Gesichtspunkt von künstlerischer Qualität, Angebotsbreite und Wirtschaftlichkeit jedoch auch neuen Maßstäbe stellen. Trotz der schwierigen Haushaltslage sei durch das Land kein Theater- oder Orchestervertrag vorzeitig gekündigt oder geändert worden. Unter dem Konsolidierungsdruck des öffentlichen Haushaltes müsse jedoch auch bei der Theater- und Orchesterförderung durch das Land mit Abstrichen gerechnet werden. Dabei sei nicht beabsichtigt, Einsparbeträge möglichst gleichmäßig auf alle Häuser zu verteilen, sondern Förderschwerpunkte zu bilden, die im besonderen Landesinteresse lägen. Zugleich solle die wirtschaftliche Selbständigkeit und eine effiziente Verwaltung der Häuser gestärkt werden. „Mir ist bewusst, dass die Haushaltssituation des Landes und der Kommunen die Theater und Orchester vor schwierige Aufgaben und neue Ansprüche an ihre Kooperation untereinander stellen wird.“
Das Land werde insbesondere jene Bühnen und Orchester unterstützen, die durch nachhaltige und strukturbildende Entscheidungen das kulturelle Profil und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für ihre Einrichtungen weiter entwickelten.
Ausdrücklich würdigte Olbertz die bisherigen Leistungen der Theater und Orchester. Die Zuschauerzahlen hätten sich seit Jahren auf einem hohen Niveau stabilisiert und lägen deutlich über dem Bundesdurchschnitt. Trotz der enormen Zunahme medialer und kommerzieller Kulturangebote sei das Theater im städtischen Gemeinwesen unverändert als zentraler Ort kultureller und sozialer Kommunikation verankert. „Angesichts der finanziellen Situation dürfen die Bühnen und Orchester von ihren Zuwendungsgebern erwarten, dass ihnen die Gestaltungsspielräume eröffnet werden, die geeignet sind, ohne Qualitätseinbußen wirtschaftlicher als bisher zu arbeiten“, unterstrich der Minister. Er plädiere deshalb dafür, das Haushaltsrecht zu flexibilisieren und den Theatern bzw. Orchestern die vollständige Budgethoheit zu übertragen. Das Land sei bereit, die Rahmenbedingen des neuen Vertragswerkes in diesem Sinne deutlich weiter als bisher zu öffnen.
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