Die Landesregierung in Sachsen-Anhalt beriet heute abschließend zu den Ergebnissen der Theatervertragsverhandlungen, die Bestandteil der Koalitionsverein­ba­rung sind. Noch im Dezember 2008 sollen alle Theaterverträge unterschrieben werden.

Mit der Unterzeichnung der Verträge erhalten die Theaterträger und ihre Bühnen Planungs- und Finanzierungssicherheit bis 2012. Laut Landtagsbeschluss vom 13.12.2007 wird der Etat von fast 36 Mio. Euro jährlich für die Theaterförderung im Zeitraum 2009 bis 2010 ungekürzt fortgeschrieben. Landesseitig war daran die Ausarbeitung eines Förderkonzeptes für die Theater und Orchester gebunden. Die Bemessung der Zuschusshöhen (Anlage) erfolgte aus den praktischen Erfordernissen der städtischen Theaterlandschaft heraus und unter Berücksichtigung übergreifender Kriterien wie der Einbindung der Bühne in die Entwicklung der Theater- und Orchesterlandschaft Sachsen-Anhalts insgesamt oder ihres Beitrages zur kulturellen Bildung vor allem der jungen Generation.

Eine gute Ausgangsposition für die Verhandlungen markierte die Fachkonferenz des Kultusministeriums „TheaterHorizonte“ in Dessau im Mai 2007. Sie initiierte einen öffentlichen Diskurs über Ansprüche und Erwartungen an die Bühnen und Orchester des Landes. In den darauf folgenden Verhandlungen mit den Trägerkommunen wurden unter Einbeziehung der Theaterleitungen u.a. folgende Förderschwerpunkte festgelegt:

- Schaffung günstiger Rahmenbedingungen für die weitere künstlerische Profilierung der Bühnen und Orchester,

- Ausweitung der Kinder- und Jugendtheater sowie Familienangebote der Theater und Orchester,

- Stärkung der Musikfestivals; Förderung zeitgenössischer Musik (z.B. Eta­blierung des landesweiten Festivals „impuls“),

- Kooperationen benachbarter Bühnenstandorte sowie Vernetzung der künstlerischen Potentiale der Regionen (bes. Halle-Eisleben, Magdeburg-Schönebeck, Dessau als Theater der Region).

„Ermutigend finde ich“, so Kultusminister Prof. Dr. Olbertz, „dass auch die Kommunen durch verlässliche Zusagen Planungssicherheit für ihre Häuser schaffen“. Mit den Verträgen bekenne sich das Land zu seiner besonderen kulturpolitischen Verantwortung für ein anspruchsvolles Kultur­angebot in den Oberzentren wie in den Regionen Sachsen-Anhalts.