Das Bekanntwerden einer Beschlussvorlage zur Schließung von Sparten des Theaters Plauen-Zwickau und zur Einsparung von vier Millionen Euro hat über die Stadtgrenzen von Plauen und Zwickau hinweg für Aufsehen gesorgt. „Ein einseitiger Plan der Gesellschafter ohne Absprache mit den Betroffenen ist kein guter Start in die Diskussion über die zukünftige Finanzierung des Theaters. Vertrauensvolle Zusammenarbeit sieht anders aus“, sagt Andreas Masopust, stellvertretender Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung (DOV). Der aktuelle Finanzierungsvertrag des Theaters Plauen-Zwickau läuft im Sommer 2015 aus.

Auf einer Sitzung des Kulturkonvents am 8. Dezember 2014 in Plauen wurde über die Ende vergangener Woche bekannt gewordene Beschlussvorlage für den Stadtrat Zwickau diskutiert. Aus der Vorlage geht hervor, dass die Zuschüsse der Städte Plauen und Zwickau für die fusionierten Bühnen im Zeitraum von 2015 bis 2018 um insgesamt vier Millionen Euro sinken sollen. Dies sei nur durch die Schließung von Sparten realisierbar. Bis Ende Juli 2016 sollten Musiktheater, Chor und Ballett wegfallen. Ein Jahr später würde dem Plan zufolge das Orchester folgen. Gegen diese Spartenschließungen sprachen sich auf der Konventsitzung die Oberbürgermeister der beiden Städte aus, Dr. Pia Findeiß und Ralf Oberdorfer. Damit haben sie sich öffentlich positioniert. „In der Konsequenz kann das nur bedeuten, dass die Beschlussvorlage zurückgezogen wird“, sagt Masopust. Die Gesellschafter des Theaters – das sind die beiden Städte – müssten nun handeln.

Bis heute nahmen die Gesellschafter keinen Kontakt zu den Mitarbeitern und ihren Gewerkschaften auf; der DOV, der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, der

Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger (GDBA) und der Vereinigung Deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO). Bislang hatte es eine langjährige und gut funktionierende Partnerschaft gegeben. Die Gewerkschaften bleiben gesprächsbereit.

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