Mit Beginn der Spielzeit 2018/19 wird Teodor Currentzis (45) der erste Chefdirigent des neuen SWR Symphonieorchesters. Er zählt zu den vielseitigsten und interessantesten Dirigenten seiner Generation, dessen Repertoire mit Werken von der Barockzeit bis zur Avantgarde sämtliche Epochen umfasst. Teodor Currentzis ist vor allem für seine intensive Probenarbeit bekannt; für seine richtungsweisenden Interpretationen wurde er vielfach von der Fachwelt ausgezeichnet.
Teodor Currentzis und die Musiker des SWR Symphonieorchesters blicken bereits auf eine umfangreiche gemeinsame Konzerterfahrung zurück. Er dirigierte sowohl das SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg sowie das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR und hinterließ begeisternde Konzerterlebnisse. 2011 wurde Teodor Currentzis zum Ersten Gastdirigenten des Freiburger Orchesters ernannt; sein Debüt mit dem Ensemble gab er 2010. Mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart verbindet ihn seit 2009 eine gemeinsame Zusammenarbeit. Nun wird er ab der Spielzeit 2018/19 die Leitung des SWR Symphonieorchesters als Chefdirigent übernehmen.
Teodor Currentzis wird von Orchestern und Opernhäusern international umworben. 2016 von der Zeitschrift "Opernwelt“ zum "Dirigenten des Jahres“ gewählt, faszinieren seine Interpretationen im Opernfach (wie im gefeierten Züricher "Macbeth“) ebenso wie die europaweit ausverkauften Konzerte seines eigenen Ensembles MusicAeterna. Ebenfalls 2016 erhielt er als "Ausnahmekünstler“ für seine richtungsweisenden und genreübergreifenden künstlerischen Arbeiten den Kairos-Preis der Alfred Toepfer Stiftung, einen der höchstdotierten Kulturpreise Europas. Im Juli wird Teodor Currentzis mit Mozarts "Requiem“ und der Oper "La clemenza di Tito“ sein Debüt bei den Salzburger Festspielen geben.
Ein weiterer Fokus liegt für Teodor Currentzis auf der Aufnahmetätigkeit: Mit seinem Orchester MusicAeterna veröffentlichte er bislang sechs Aufnahmen bei SONY Classical, darunter einen vielbeachteten und umjubelten Zyklus von Mozarts drei Da-Ponte-Opern. 2014 wurde die Aufnahme der "Hochzeit des Figaro“ mit dem ECHO Klassik als "Operneinspielung des Jahres“ ausgezeichnet.
In Athen geboren, studierte Teodor Currentzis in St. Petersburg bei dem legendären Ilya Musin. Am größten Opernhaus Sibiriens, dem Nowosibirsker Staatlichen Akademischen Opern- und Ballett-Theater, war Currentzis von 2004 bis 2010 Chefdirigent. Internationale Anerkennung erhält er nicht zuletzt für die dort von ihm gegründeten Ensembles MusicAeterna sowie den MusicAeterna Chor, die er zu weltweiten Erfolgen führt, und die bis heute in Perm, wo er seit 2011 Musikdirektor des Opern- und Ballett-Theaters ist, beheimatet sind.
Teodor Currentzis: "Ich bin glücklich und freue mich sehr auf die Arbeit mit dem Orchester. Für mich ist es von besonderer Bedeutung, den Reichtum beider Ensemble-Traditionen aufzugreifen und das neue Orchester aus dem Besten der beiden Klangkörper zu gestalten. Dazu werden wir Zeit und die Unterstützung aller benötigen. Ich werde mich mit Enthusiasmus, Liebe und Hingabe dem Orchester widmen und gemeinsam mit den Musikern die Zukunft gestalten.“
Peter Boudgoust, Intendant des Südwestrundfunks (SWR): "Bedeutende Chefdirigenten haben mit unseren Orchestern Musikgeschichte geschrieben. So freue ich mich, dass eine herausragende Künstlerpersönlichkeit wie Teodor Currentzis Chefdirigent des SWR Symphonieorchesters wird. Den Musikerinnen und Musikern und dem Publikum wünsche ich unvergessliche musikalische Erlebnisse.“
Johannes Bultmann, Künstlerischer Gesamtleiter der SWR Klangkörper und Festivals: "Wir schätzen uns sehr glücklich. Teodor Currentzis hat neue Ensembles gegründet, geformt und in kürzester Zeit international künstlerisch an die Spitze geführt. Er beherrscht die Interpretation der historisch informierten Aufführungspraxis bis hin zur Avantgarde und passt somit idealtypisch genau zu unserem Profil. Es wird in den kommenden Jahren für das Orchester und das Publikum sehr spannend werden, mit Currentzis Neues zu entdecken.“
Felix Fischer, Managing Director des SWR Symphonieorchesters: "Teodor Currentzis gehört zu den charismatischen Dirigentenpersönlichkeiten unserer Zeit und steht für außergewöhnliche musikalische Ideen. Ich bin überzeugt davon, dass es ihm gelingen kann, mit dem SWR Symphonieorchester ein einmaliges und unverwechselbares künstlerisches Profil zu erarbeiten."
"Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, mit Teodor Currentzis einen der interessantesten und spannendsten Dirigenten unserer Zeit für uns zu gewinnen. Wir alle wollen mit ihm gemeinsam die künstlerische Zukunft des SWR Symphonieorchesters gestalten und möchten dazu einladen, uns auf diesem aufregenden Weg zu begleiten“, begrüßt der Orchestervorstand die Verpflichtung des Chefdirigenten.
Bereits in der kommenden Spielzeit ist der designierte Chefdirigent mit der 9. Symphonie von Anton Bruckner zu erleben. Die drei Konzerte mit dem SWR Symphonieorchester finden am 18. und 19. Januar 2018 in der Stuttgarter Liederhalle und am 21. Januar im Freiburger Konzerthaus statt.
SWR Classic – unter dieser Marke vereint der Südwestrundfunk einen wesentlichen Teil seines traditionell umfangreichen Engagements für die klassische Musik im weiteren Sinne. Dazu gehören das SWR Symphonieorchester, das SWR Vokalensemble, das SWR Experimentalstudio, die SWR Big Band, die Schwetzinger Festspiele, die Donaueschinger Musiktage, das Festival Rhein Vokal und die Deutsche Radiophilharmonie (in Kooperation mit dem Saarländischen Rundfunk). Unter dem Motto "Klangvielfalt erleben“ reicht so das Spektrum von Barockmusik bis zur zeitgenössischen Avantgarde, von Chormusik und Sinfonik über Jazz und Swing bis zur Live-Elektronik. Das Online-Portal SWRClassic.de bietet Musikfreunden dazu aktuelle Informationen und Beiträge, Videoclips, die Angebote der SWR Musikvermittlung, Konzertkarten, Programmhefte zum Download und vieles mehr. Konzerte der Orchester, Ensembles und Festivals des SWR sind nicht nur auf SWR2 und im SWR Fernsehen zu erleben, sondern kostenfrei auch als SWR Web Concerts zu hören und zu sehen – live oder als Videostream on demand.