Seit über zwei Jahrzehnten findet alle zwei Jahre in der Hochschule für Musik Würzburg das Festival TAGE DER NEUEN MUSIK statt, das — jeweils unter einem bestimmten Thema stehend — Vitalität, Relevanz, Vielgestaltigkeit und Originalität der zeitgenössischen Musik zu demonstrieren versucht. Dazu gehört auch das Aufzeigen von Wechselbeziehungen mit anderen künstlerischen Bereichen, wie es etwa in den Veranstaltungen 2003 („Jazz, Improvisation und Neue Medien“) und 2005 („Szenarien“) mit großem Erfolg geleistet wurde. Dieses Jahr wollen wir unter dem Motto Zipangu, der altehrwürdigen Bezeichnung für Japan, einen Einblick in eine der traditionsreichsten (Musik-) Kulturen der Erde geben sowie die Musik präsentieren, die aus dem fruchtbaren Austausch mit der westlichen zeitgenössischen Musik entstanden ist.

Die ostasiatischen Kulturen haben mit ihrem gegenüber dem westlichen so anders gearteten Denken, etwa was Zeitwahrnehmung oder Individualität angeht, einen enormen Einfluss auf die Neue Musik ausgeübt. Die Art des Umgangs mit der fremden Kultur differiert dabei naturgemäß sehr: von der naiven Faszination des Exotischen bis zum tiefgehenden Adaptieren des asiatischen Denkens finden sich zahlreiche Zwischenstufen.

In Konzerten mit traditionellen japanischen Instrumenten soll eine Ahnung vom wunderbaren Reichtum dieser uralten Musikkultur vermittelt werden. Mit Junko Ueda und Nanae Yoshimura werden Interpreten von internationalem Rang in Würzburg gastieren und neben den Konzerten, die wir in besonderen Formen und ausgewähltem Ambiente präsentieren, auch Workshops für Schüler und Studierende geben, ebenso wie der No-Schauspieler und Meister der Hosho-Schule Noburo Sano.

Als composer in residence wird mit Keiko Harada eine der bedeutendsten japanischen KomponistInnen der jüngeren Generation in Workshops (für Schüler und Studierende), Gesprächsrunden sowie bei der Einstudierung ihrer Werke und letztlich mit ihren Werken selbst präsent sein.