Vom 3. bis 9. Oktober präsentieren sich die 40 ausgezeichneten Clubs und Kollektive eine ganze Woche mit unterschiedlichsten Veranstaltungen in der ganzen Stadt.
Der TAG DER CLUBKULTUR macht in der dritten Ausgabe erneut die Berliner Clubszene in all ihren Facetten und Formaten über eine ganze Woche hinweg sichtbar. Der Preis wurde 2020 als Reaktion auf die existenzbedrohenden Herausforderungen durch die Corona-Pandemie ins Leben gerufen. Die Verstetigung des Formats ist ein besonderes Zeichen der Anerkennung für Berlins Clubs und Kollektive als essentieller Bestandteil der Kulturlandschaft der Stadt und ihrer Entwicklung – gerade in einer Zeit, in der die Clubkultur nach der Wiedereröffnung mit den langfristigen Beeinträchtigungen durch die Pandemie konfrontiert ist und zugleich besorgt in den Herbst blickt.
Der TAG DER CLUBKULTUR ist eine gemeinsame Initiative der Clubcommission Berlin, der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, sowie dem Musicboard Berlin und würdigt das kulturelle und künstlerische Engagement der Berliner Clubkultur. 40 Clubs und Kollektive werden mit Preisen in Höhe von jeweils 10.000 Euro ausgezeichnet und haben vom 3. bis 9. Oktober 2022 die Möglichkeit, sich mit ihren eigenen Veranstaltungen im Rahmen eines Showcase Festivals in der ganzen Stadt zu präsentieren.
Die lange Historie, die tiefgreifenden Veränderungen und die ständig fortschreitende Gefährdung sind nicht wegzudenken aus der Berliner Clubkultur. Diesen Spuren, Fragen und Herausforderungen widmet sich die diesjährige Ausgabe unter dem thematischen Schwerpunkt „GROWING ROOTS – SHAPING SPACES“. Der Schwerpunkt „Roots“ setzt sich mit den gesellschaftlichen und künstlerischen Ursprüngen der Clubkultur international sowie im speziellen in Berlin auseinander – interdisziplinär, experimentell und genreübergreifend. Das Thema „Spaces“ ist den Räumen der Berliner Clubkultur gewidmet, die sowohl im physischen als auch im kulturellen und sozialen Sinne in ihrer Bedeutung und Gestaltung einmalig sind. Vor dem Hintergrund der sich zunehmend verdichtenden Stadt Berlin, geht das Thema „Spaces“ den Fragen nach, wie clubkulturelle Räume in Zukunft verteidigt und erschlossen werden können.
Darauf bezugnehmend bewerben sich die Clubs und Kollektive eigenständig auf die Auszeichnung. Ein unabhängiges fünfköpfiges Kuratorium, das verschiedenste Perspektiven und Hintergründe der Berliner Szene repräsentiert, sichtet und diskutiert die Einreichungen, um anschließend die künstlerische Leistung anhand festgelegter Kriterien zu beurteilen und die Auswahl der Preisträger:innen vorzunehmen. Die Bekanntgabe des Kuratoriums sowie die offizielle Ausschreibung folgen im Laufe der nächsten Tage.
Bewerbungen von Berliner Clubs und Kollektiven auf die Preisgelder sind vom 1. bis 15. August 2022 möglich. Clubs und Kollektive reichen neben ihrer Kurzvorstellung eine persönliche Auseinandersetzung mit den diesjährigen Themenschwerpunkten für ihre Bewerbung ein. Im Anschluss entscheidet das Kuratorium anhand der Bewerbungen sowie auch anhand übergeordneter Kriterien wie Diversität, Nachhaltigkeit oder Nachwuchsförderung über die Vergabe der Preise. Die ausgezeichneten Clubs und Kollektive werden im Rahmen einer Preisverleihung Mitte September bekannt gegeben. Der TAG DER CLUBKULTUR findet zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober statt. Um der Vielzahl an Veranstaltungen gerecht zu werden und da Zeit in der Clubkultur ohnehin relativ ist, endet der diesjährige TAG DER CLUBKULTUR erst sieben Tage später am 9. Oktober. In diesem Zeitraum sind rund 40 Veranstaltungen geplant, die in erster Linie von den 40 Preisträger:innen organisiert werden und die Bandbreite und Vielfalt der Berliner Clubkultur repräsentieren.
„Von nun an sollen jedes Jahr Berliner Clubs und Kollektive gefördert werden - aufgrund ihres wichtigen Beitrags zu einer offenen und vielfältigen Stadt.“
Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin
„Der TAG DER CLUBKULTUR ist eine wichtige Errungenschaft für die Berliner Kulturlandschaft und ich freue mich sehr, dass wir die Förderung der Clubkultur mit diesem Doppelhaushalt verstetigen konnten. Von nun an sollen jedes Jahr Berliner Clubs und Kollektive gefördert werden - aufgrund ihres wichtigen Beitrags zu einer offenen und vielfältigen Stadt.“ Die vergangenen zwei Jahre haben deutlich gezeigt, welchen sozialen Wert das besondere Lebensgefühl der Berliner Clubkultur hat. Dieses Gefühl wollen wir auch dieses Jahr wieder gemeinsam zelebrieren und einen optimistischen Blick in die Zukunft wagen.”
Lutz Leichsenring, Pressesprecher der Clubcommission:
„Ursprünglich wurde der TAG DER CLUBKULTUR ins Leben gerufen, um Clubs und Kollektive in Krisenzeiten zu helfen. Selbst wenn die Zugangsbeschränkungen für Berliner Clubs aufgehoben wurden, müssen wir uns im Klaren darüber sein: Die Krise ist nach wie vor präsent. Die aktuellen Herausforderungen wie Personalmangel oder geringere Auslastung von manchen Veranstaltungen beweisen, dass die Rückkehr zur Normalität noch in weiter Ferne ist.“
Katharin Ahrend, Projektleitung TAG DER CLUBKULTUR:
„Gerade in Zeiten, in denen Clubkultur immer wieder auf verschiedenste Weise stigmatisiert und an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird, freut es mich besonders, dass wir mit dem TAG DER CLUBKULTUR ein Format erschaffen und fortführen können, das Clubkultur in ihrer Besonderheit und künstlerischen, kulturellen sowie gesellschaftlich integrierenden Kraft zeigt und zugänglich macht. Dabei sind wir in dem Projekt angetrieben von der Vision, möglichst vielen Akteur:innen der Berliner Clubkultur Raum zu geben, Zugangsbarrieren abzubauen und bestehende Strukturen aufzubrechen – vom jungen Kollektiv bis zum jahrzehntelang etablierten Club können sich alle bewerben.“