Der syrisch-palästinensische Musiker Aeham Ahmed ist Preisträger des Internationalen Beethovenpreises für Menschenrechte. Eine Bonner Initiative von Musikern vergibt den Preis erstmalig in diesem Jahr. Der 27-jährige Flüchtling hatte bis vor kurzem den grausamen Umständen im palästinensischen Flüchtlingslager Yarmouk in Damaskus mit seiner Musik getrotzt. Im sowohl von ISIS als auch von den Truppen Assads abgeriegelten Lager herrschen große Hungersnot und Typhus. Von ehemals 150.000 Einwohnern sind 15.000 verblieben. Aeham Ahmed ist monatelang mit seinem Klavier auf einem Karren durch die zerbombten Straßen gefahren und hat mit seinen Liedern Menschlichkeit und Würde zu den verbliebenen Bewohnern, vor allem zu unter Hunger leidenden Kindern, gebracht. Die ISIS verbrannte sein Klavier. Seit Beginn des Monats ist er in Deutschland nach einer abenteuerlichen Flucht. Seine Frau und seine Söhne sind in Damaskus. Der 1988 geborene Ahmad hat Musik in Homs und Damaskus studiert. Seit einer Handverletzung durch eine Granate hat er keine klassische Musik mehr gespielt, beginnt aber damit jetzt wieder. Die Texte zu seinen Liedern für die Menschen im Lager hat er nicht selten selbst verfasst. Mit seinem Vater hat er eine Instrumentenbauwerkstatt betrieben.

Die Verleihung der Auszeichnung an Aeham Ahmad wird noch in diesem Jahr in Bonn in einem Benefizkonzert für den von Bundespräsident Gauck ausgezeichneten Verein AsA e.V. (www.asa-bonn.org) stattfinden, zugunsten der Flüchtlinge in der Beethovenstadt. Daran werden syrische, palästinensische und andere Musiker teilnehmen. Es findet in Kooperation mit Deutschlandradio Kultur statt.