Das Duo von Heinz Sauer und Michael Wollny erhält in diesem Jahr den vom Land Rheinland-Pfalz und vom SWR gestifteten Jazzpreis. Der 1932 in Merseburg geborene Saxophonist und der 1978 in Würzburg geborene Pianist überzeugten die siebenköpfige Jury vor allem durch ihren „gelungen geführten Dialog der Generationen“. Heinz Sauer, der den deutschen Jazz seit fast fünfzig Jahren mit seinem einzigartigen Saxophonklang bereichert hat, ist gleichsam als Urgestein der deutschen Improvisationsszene zu bezeichnen. In dem über vierzig Jahre jüngeren Pianisten Michael Wollny fand Sauer 2001 einen nicht minder eigenständigen Partner, der als einer der großen Hoffnungsträger des gegenwärtigen Jazz gilt. Überreicht wird der SWR-Jazzpreis 2008 am 29. Mai im Foyer des SWR-Funkhauses in Mainz durch Doris Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur des Landes Rheinland-Pfalz. Beim anschließenden Preisträgerkonzert werden die beiden Duopartner sowohl solistisch als auch gemeinsam spielen.

„Mit ihren Aktivitäten der letzten Jahre“, so heißt es in der Jurybegründung, „wozu nicht nur die beiden CDs des Duos – ,Melancholia’ (2005) und ,Certain Beauty’ (2006) – zählen, sondern auch die Konzerte, konnten Heinz Sauer und Michael Wollny einen von großem medialen Echo begleiteten Akzent in der deutschen Jazzszene setzen. Der signifikante, ausdrucksstarke Erzählton des erfahrenen Saxophonisten erfährt durch das frische, harmonisch reichhaltige Klavierspiel seines weit jüngeren Partners eine stilvolle Ergänzung. Darüber hinaus machten beide Musiker jüngst auch durch eigene Projekte auf sich aufmerksam: Heinz Sauer durch die zu seinem 75. Geburtstag erschienene CD ,The Journey’, Michael Wollny durch seine Mitwirkung beim Trio [em], das soeben sein drittes Album veröffentlicht hat.“

Der je zur Hälfte vom Land Rheinland-Pfalz und vom SWR finanzierte SWR-Jazzpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird 2008 zum 27. Mal vergeben. Die siebenköpfige Jury besteht aus Musikredakteuren des SWR (Reinhard Kager, H. Werner Wunderlich), Vertretern des Landes Rheinland-Pfalz (Alfons Moritz, Konrad Georgi), Aktivisten von Jazzinitiativen (Dominik Wagner) und Musikkritikern (Günther Huesmann, Harry Lachner). Nominiert wurden in diesem Jahr die Saxophonistin Ingrid Laubrock, der Pianist Kristjan Randalu sowie das Carsten-Daerr-Trio.

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