Das weltweit älteste Festival für Neue Musik eröffnete vom 14. bis 16. Oktober neue Perspektiven auf die zeitgenössische Musik: Neue Werke von Peter Ablinger und Franck Bedrossian setzten sich mit dem Schlager und der Unterhaltungsmusik auseinander. Daneben stand der Blick der englischsprachigen Musikwelt auf die Neue Musik mit Werken von Joanna Bailie, Nathan Davis und James Dillon sowie mit einem Vortrag des Philosophen Roger Scruton. Insgesamt standen 17 Uraufführungen auf dem Programm, allesamt Kompositionsaufträge des Südwestrundfunks (SWR). Zu den Interpreten zählten international renommierte Ensembles wie das Pariser IRCAM, das Klangforum Wien, das Ensemble Recherche oder Steamboat Switzerland. Die Organisatoren freuten sich in diesem Jahr über Besucher aus 13 europäischen Ländern sowie aus Südkorea und den USA.

Höhepunkte des Festivals waren u. a. umjubelte Uraufführungen von Bernhard Gander ("Cold cadaver with thirteen scary scars"), Rebecca Saunders ("Skin") und Michael Wertmüller ("discorde"). Einen weiteren Höhepunkt bildete das Abschlusskonzert mit dem SWR Symphonieorchester, das unter der Leitung von Alejo Pérez ein neues Werk von Franck Bedrossian ("Twist“) und ein Konzert für Posaune und Orchester von Georg Friedrich Haas interpretierte. Solist dieses mit viel Beifall bedachten Werks war Mike Svoboda. Einen weiteren Höhepunkt bildete das Abschlusskonzert mit dem SWR Symphonieorchester, das unter der Leitung von Alejo Pérez ein neues Werk von Franck Bedrossian ("Twist") und ein Konzert für Posaune und Orchester von Georg Friedrich Haas interpretierte. Solist war Mike Svoboda. Das SWR Vokalensemble und das Améi Quartett brachten Joanna Bailies "Music from Public Places" zur Uraufführung. Der künstlerische Leiter Björn Gottstein: "Angesichts der enormen stilistischen Vielfalt, die wir erleben konnten – vom raffinierten Streichquartett bis zur bruitistischen Klangkunst – stelle ich am Ende dieser Musiktage erfreut fest, dass sich die Neue Musik im 21. Jahrhundert in einem offenen Wandlungsprozess befindet. Das lässt mich hoffnungsvoll auf die Entwicklung der kommenden Festivaljahre blicken."

"Die Donaueschinger Musiktage sind für die Stadt Donaueschingen und ihre internationale Ausstrahlung von unschätzbarem Wert", so Oberbürgermeister Erik Pauly. "Seit 1921 ist Donaueschingen in der Musikwelt der Inbegriff für das im wahrsten Sinne des Wortes Unerhörte – das Inbild für alle neuen experimentellen Formen auf dem Gebiet aktueller Musik und Klangkunst. Wir freuen uns ganz besonders darüber, dass wir dieses Jahr außergewöhnlich viele internationale Gäste in Donaueschingen begrüßen konnten, die den Namen unserer schönen Stadt an der Donauquelle in die Welt hinaus tragen: Tausende Besucher aus dem In- und Ausland – von Großbritannien bis Italien und von den USA bis Korea – sind angereist um das Festival mitzuerleben – das ist phantastisch. Denn von dieser Internationalität profitiert letztendlich die gesamte Donaueschinger Kunst- und Kulturszene, vor allem auch unsere zeitgenössischen Sammlungen wie das Museum Art.Plus oder die Ausstellung 'Fürstenberg Zeitgenössisch'."

Ausblick auf die Musiktage 2017

Förderer des Festivals sind die Kulturstiftung des Bundes, das Land Baden-Württemberg, die Stadt Donaueschingen und der Südwestrundfunk. Die Donaueschinger Musiktage 2017 finden vom 20. bis 22. Oktober statt. Zu den Höhepunkten gehören neue Orchesterwerke von Chaya Czernowin, Bernhard Lang und Bunita Marcus sowie ein frühes, noch nicht uraufgeführtes Werk von Emmanuel Nunes. Neben dem SWR Symphonieorchester werden u. a. das Ensemble Musikfabrik, das IRCAM, das Remix-Ensemble, das Solistenensemble Kaleidoskop und das Ictus Ensemble zu Gast sein.

Absätze