"Viele Studierende sind überrascht, dass wir über Diskriminierung an unserer Hochschule reden wollen. Erst wenn wir auf mögliche diskriminierende Situationen hinweisen, entdecken sie ihren Redebedarf und erkennen sich wieder.“, so Christoph Margraf, Student der E-Gitarre und Mitbegründer einer sogenannten Awareness Arbeitsgruppe an der Dresdner Musikhochschule. Insgesamt 46 Prozent betrage der Anteil an internationalen Studierenden, deshalb sei es wichtig, gerade diese Gruppe auf die kulturellen Besonderheiten in Deutschland hinzuweisen. "Das betrifft Fragen wie: Wieviel Privates ist im Einzelunterricht okay und wo liegen die Grenzen? Wie wird gegrüßt oder an welchen Stellen ist Körperkontakt angebracht? Vielen – gerade unserer asiatischen – Kommilitoninnen und Kommilitonen ist das nicht bewusst.“, ergänzt Gesangsstudentin Sophia Hohenöcker. Deshalb habe die AG Beispielsituationen aufgeschrieben, sowohl auf Deutsch als auch in anderen Sprachen, die zeigen, wie alltäglich Diskriminierung sei. Mit dem Bewusstsein der interkulturellen Differenzen käme bei den Studierenden auch die Rücksicht darauf.

Die 2018 gegründete Awareness AG der Hochschule habe sich zum Ziel gesetzt, die Studierenden für das Thema Diskriminierung zu sensibilisieren. Erstmals veranstaltet sie ab dem 8. April eine Antidiskriminierungswoche. "Uns ist es wichtig, dass die Studierenden diskriminierende Situationen erkennen und sich beim Studierendenrat oder den Gleichstellungsbeauftragten der Hochschule Hilfe holen.“, so Hohenöcker. Außerdem hoffe sie darauf, dass die Aktion auch die Sozialcourage und die Hilfe der Studierenden untereinander stärkt.

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