Der Tarifkonflikt um die Berliner Orchester schwelt weiter. Streikziel der Orchester ist entgegen anderslautender Meldungen nicht eine prozentuale Lohnforderung.

„Die Deutsche Orchestervereinigung verwahrt sich gegen gezielte Falschmeldungen, sie hätte eine Lohnsteigerung von 12 Prozent gefordert oder habe vom Land Berlin 7 Prozent mehr Lohn angeboten bekommen“, sagt Gerald Mertens, Geschäftsführer der DOV. „Diese Aussagen sind definitiv falsch. Den Orchestern geht es nicht um Lohnprozente, sondern vielmehr um die weitere Ankopplung an den öffentlichen Dienst“, so Mertens weiter. „Unabhängig davon wurde uns lediglich die Übernahme des uralten bundesweiten Tarifabschlusses aus dem Jahr 2004 in Höhe von 4,46 Prozent angeboten. Eine weitere Erhöhung von 65 Euro wird durch gleichzeitige Streichung des Urlaubsgeldes und Kürzung des 13. Monatsgehaltes fast vollständig aufgezehrt. Das alles soll festgeschrieben werden bis Dezember 2014, ohne weitere substanzielle Erhöhungen oder Ankopplung an den öffentlichen Dienst. Das ist inakzeptabel“, ärgert sich Mertens.

„Das Land ist zum 31. Dezember 2009 aus dem bundesweiten Orchestertarifvertrag ausgestiegen und hat bislang keinen neuen abgeschlossen. Die Orchester haben keine Tarifbindung mehr, die Friedenspflicht ist ausgelaufen. Daher sind jetzt auch Streiks völlig legitim, um wieder einen Tarifstatus für die drei Opernorchester und das Konzerthaus-orchester zu erreichen. Das sollte auch im Interesse des Landes Berlin liegen“, meint Mertens abschließend.

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