Nach der Absage des "Heidelberger Frühling“ 2020 infolge der COVID-19-Pandemie hatte die Stiftung Heidelberger Frühling unter dem Stichwort "Zukunftsmusik“ aufgerufen, für die diesjährigen FestivalkünstlerInnen zu spenden, die durch Konzertabsagen in eine finanzielle Notlage geraten sind. Unterstützt wurde der Spendenaufruf durch das Online-Programm des "Heidelberger Frühling“ "#DigitalUnterwegs“ mit KünstlerInnen wie Igor Levit, Julia Hagen, Antonello Manacorda oder Benjamin Appl.
Nun ist der Spendenerlös von insgesamt 104.206 Euro an 231 FestivalkünstlerInnen – von SolokünstlerIn bis Ensemblemitglied – ausgeschüttet worden, die auf unbürokratischem Wege eine Auszahlung beantragen konnten.
Festivalintendant Thorsten Schmidt: "Wir alle haben in den letzten Monaten erlebt, wie schnell vollkommen sicher geglaubte Bedingungen sich in nichts auflösen. Und auch wenn nun die spürbaren Lockerungen im Alltag an einen Zustand der Normalität erinnern, ist für viele KünstlerInnen der Weg zurück in eine gewohnte Arbeitsrealität noch immer versperrt. Großer Dank gilt all denjenigen, die gespendet haben und den MusikerInnen und Ensembles damit ein Stück Zukunftsperspektive zurückgeben. Für die unkomplizierte und zügige Auszahlung direkt an die MusikerInnen und Ensembles danke ich der Stiftung Heidelberger Frühling unter dem Vorsitz von Dr. Uwe Schroeder-Wildberg.“
Stimmen von FestivalkünstlerInnen
Michael Adick, Managing Director des Mahler Chamber Orchestra – Orchestra in Residence des Festivals 2020
"Was es für Künstler bedeutet, bei einem Festival nicht nur in Residenz, sondern Teil einer Festivalfamilie zu sein, wurde durch das außergewöhnliche Engagement des ‚Heidelberger Frühling‘ in der jetzigen Krise besonders sichtbar. Wie sich hier ein Veranstalter und dessen Stiftung um seine Künstlerfamilie kümmerte, ist keine Zukunftsmusik, sondern gelebte Solidarität unter schwierigsten Umständen, gerade auch für Veranstalter.“
Benjamin Appl, Bariton und Alumnus der Lied Akademie
"Dass das internationale Musikfestival ‚Heidelberger Frühling‘ in dieser so schwierigen Zeit uns Künstlerinnen und Künstlern mit einer einzigartigen Aufrufaktion zur Seite steht, bedeutet uns weit mehr als eine finanzielle Unterstützung: Es ist eine große Wertschätzung von Musikerinnen und Musikern und dem, was wir so sehr lieben und dem wir durch COVID-19 beraubt wurden.
Der ‚Heidelberger Frühling‘ besticht jedes Jahr durch eine innovative, zukunftsgerichtete Programmplanung. Nun ragt dessen Stiftung wieder heraus mit dieser Spendensammlung, die in die Zukunft investiert und Künstlerinnen und Künstlern unter die Arme greift, um diese Durststrecke mental und finanziell zu überstehen.“
Ammiel Bushakevitz, Pianist und Alumnus der Lied Akademie
"Seit 2011 bin ich mit dem ‚Heidelberger Frühling‘ als Pianist eng verbunden und konnte mir kaum einen Frühling ohne Heidelberg vorstellen. Die Absage des diesjährigen Festivals war angesichts der Corona-Situation verständlich und ich bin sehr dankbar für die großzügige Spendenaktion der Stiftung.“
Lea Maria Löffler, Harfenistin
"Die Spendenaktion der Stiftung Heidelberger Frühling ist für uns KünstlerInnen ein großes Zeichen der Solidarität und eine großartige Unterstützung in dieser schweren Zeit, in der wir weder unsere Berufung leben können noch Einnahmen haben. Ich bin sehr dankbar dafür!“
Ilker Arcayürek, Tenor
"Großen Dank, dem ‚Heidelberger Frühling‘ und allen Spendern für die Unterstützung und Solidarität in dieser dunklen Zeit für Kunst und Kultur. Ich hoffe, dass Sie gesund bleiben und wir in die kommende Spielzeit mit Elan und neuer Energie starten können.“
Antoine Tamestit, Viola
"Seit über 15 Jahren bin ich mit dem ‚Heidelberger Frühling‘ eng verbunden und bin sicher, dass diese Verbindung noch viele Jahre bestehen bleiben wird. Die unglaublich großzügige Geste der Unterstützung und Solidarität gegenüber uns Künstlern berührt mich sehr.“