In einer hochrangigen und branchenübergreifenden Auftaktveranstaltung hat die Bundesregierung am 7. Mai 2008 den Grundstein für die Umsetzung ihrer Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft gelegt. Die Teilnehmer der Veranstaltung wurden dabei über die Ziele und das weitere Vorgehen informiert. Gleichzeitig wurde ihnen die Möglichkeit gegeben, aus ihrer Sicht zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung und den Herausforderungen der Branche Stellung zu beziehen.
Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, Dagmar G. Wöhrl: "Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist für unsere Volkswirtschaft von erheblicher Bedeutung. Ihr Beitrag liegt noch über dem der Chemischen Industrie. Mit unserer Initiative zielen wir darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit der Branche weiter zu stärken und damit zu mehr Wachstum und Beschäftigung beizutragen. Auch wollen wir erreichen, dass künftig nicht mehr nur von ’made in Germany’, sondern auch von ’created in Germany’ gesprochen wird."
Die Kultur- und Kreativwirtschaft setzt sich aus einer Reihe von Teilbranchen zusammen: den Buch- und Presseverlagen, der Bildenden und Darstellenden Kunst, der Musik, der Film- und Rundfunkwirtschaft, dem Design, der Architektur, der Werbewirtschaft und den Herstellern von Computerspielen. Die Kultur- und Kreativwirtschaft bringt nicht nur bedeutende kulturelle und künstlerische Produkte und Dienstleistungen hervor, sondern ist auch ein Raum, in dem Künstler und Kulturschaffende für ihre Produkte einen Markt finden. "Wir haben mit Maßnahmen wie dem Deutschen Filmförderfonds, der Initiative Musik oder dem Deutschen Computerspielpreis gezeigt, wie die Kultur- und Kreativwirtschaft erfolgreich gestärkt werden kann. Davon profitieren die Künstler, aber auch und zugleich die Kulturlandschaft und der Wirtschaftsstandort Deutschland", so Kulturstaatsminister Bernd Neumann. Schätzungen zufolge hat dieser Bereich bereits im Jahr 2004 mit 58 Mrd. Euro zur Bruttowertschöpfung beigetragen. Rund 210.000 Unternehmen und knapp 1 Mio. Erwerbstätige sind in diesem Wirtschaftszweig tätig. Die Quote der Selbständigen und Freiberufler ist mit 25 Prozent außergewöhnlich hoch.
In einem nächsten Schritt wird die Bundesregierung den heute begonnenen Dialog in Gesprächen mit den einzelnen Teilbranchen fortsetzen und vertiefen. In diesen Branchenhearings sollen die Potentiale diskutiert, bestehende Hindernisse identifiziert und Lösungen zur weiteren Optimierung der Rahmenbedingungen entwickelt werden.
Die Empfehlungen der Enquete-Kommission aufgreifend, hat die Bundesregierung außerdem ein Forschungsgutachten vergeben. Erste Zwischenergebnisse und damit auch ein Input für die weiteren Arbeiten sollen bereits nach der Sommerpause vorliegen. Der Abschlussbericht wird zum Frühjahr 2009 erwartet.
Im Lichte der Ergebnisse der weiteren Arbeiten sowie des in den Branchenhearings ermittelten Bedarfs an der Behandlung spezieller Fragestellungen werden zusätzlich themenspezifische Veranstaltungen, z. B. Workshops, geplant und durchgeführt.
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Quelle
http://www.bmwi.de