Die Stadt Leipzig will die Musikbibliothek Peters für drei Millionen Euro ankaufen. Dafür sprach sich Oberbürgermeister Burkhard Jung in seiner Dienstberatung am vergangenen Dienstag auf Vorschlag von Kulturbürgermeister Michael Faber aus.

Zum Ankauf stellt die Stadt Leipzig insgesamt 750.000 Euro zur Verfügung. Dazu kommt die Ko-Finanzierung durch die Kulturstiftung der Länder und den Bund (je 600.000 Euro), den Freistaat Sachsen (550.000 Euro) und das US-amerikanische Packard Humanities Institute (500.000 Euro).

Die Musikbibliothek Peters wurde 1993 an Evelyn Hinrichsen restituiert. Sie war die Ehefrau und Alleinerbin nach Walter Hinrichsen, einem der Söhne des 1942 in Auschwitz ermordeten Dr. Henri Hinrichsen. Seit dem Jahre 2005 verhandelt das Dezernat Kultur mit einer weltweit verstreuten Eigentümergemeinschaft.

Im Februar 2012 konnte das Dezernat Kultur in London einen Durchbruch bei den Ankaufsverhandlungen erzielen und den ursprünglich in Höhe von 3,45 Millionen Euro geforderten Kaufpreis auf 3 Millionen Euro verhandeln. Der Kulturausschuss der Stadt Leipzig hatte sich bereits im Oktober 2010 mit diesem für die Stadt Leipzig wichtigen kulturpolitischen Vorhaben befasst. Dem Stadtrat wird nun die grundsätzliche Zustimmung zum Ankauf empfohlen. Darüber wird der Stadtrat voraussichtlich in seiner Juli-Ratsversammlung befinden.

„Ich danke allen an der Verwirklichung dieses Projektes Beteiligten, insbesondere allen Geldgebern für ihre enormen Anstrengungen und freue mich, wenn der Verbleib der Musikbibliothek Peters in Leipzig damit als national wertvolles Kulturgut gesichert werden kann“, erklärt Michael Faber.

Prof. Dr. Dr. h. c. Christoph Wolff, Direktor des Bach-Archivs Leipzig und Adams University Research Professor im Department of Music der Harvard University, USA, sagt: „Ich freue mich sehr, wenn der Stadtrat eine großzügige Summe bereit stellt, um die außergewöhnlich wertvolle Sammlung und das Vermächtnis Henri Hinrichsens für Leipzig zu bewahren. Großer Dank gebührt der Erbengemeinschaft, insbesondere den Enkeln des ehem. Eigentümers des Musikverlags C.F. Peters, die das Erbe ihres Großvaters aus kultureller Verantwortung und persönlicher Überzeugung wieder in die Hände der Stadt Leipzig geben wollen.“

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