Das Staatstheater Nürnberg geht offiziell an den Start: Der Stiftungsrat des Nürnberger Theaters, das in ein Staatstheater umgewandelt wurde, hat sich am Mittwoch im Nürnberger Rathaus konstituiert. Kunstminister Thomas Goppel betonte anlässlich der ersten Stiftungsratssitzung, dass mit der Errichtung der Stiftung Staatstheater Nürnberg zu Beginn dieses Jahres Bayern einen weiteren Schritt in Richtung Regionalisierung und Dezentralisierung seiner Kulturpolitik getan habe. Goppel: “Durch die Umwandlung der Städtischen Bühnen in Nürnberg in ein Staatstheater wurde erstmals ein staatliches Theater außerhalb der Landeshauptstadt ins Leben gerufen.“ Der Bühne werde mit dem Titel „Staatstheater“ aber nicht nur ein schmückendes Etikett verliehen, sondern auch Trägerschaft und Finanzierung würden entsprechend ausgestaltet, so der Minister. Stadt und Staat übernehmen die paritätische Verantwortung für Bayerns größtes Mehrspartentheater. Der staatliche Finanzierungsanteil von derzeit 9,1 Mio. € soll Schritt für Schritt gesteigert werden, bis zum Geschäftsjahr 2008/09 eine hälftige Finanzierung durch Staat und Stadt erfolgt. Goppel: „Der Freistaat Bayern wird dafür voraussichtlich rund 6 Mio. € zusätzlich aufbringen. Wir wollen mit diesen zusätzlichen Mitteln dafür sorgen, dass das Nürnberger Theater seinen Rang in der deutschen Theaterszene festigt und weiter ausbaut.“ Innenminister Beckstein betonte: "Ich freue mich, dass wir mit der Konstituierung des Stiftungsrates heute den Startschuss für das Staatstheater Nürnberg geben können. Die Verwirklichung dieses mir wichtigen Projekts unterstreicht die Bedeutung der Theaterstadt Nürnberg für das kulturelle Leben in Bayern."

Von der heutigen konstituierenden Sitzung des Stiftungsrats und dem Erlass der Stiftungssatzung an werden Stadt und Staat ihre gemeinsame Verantwortlichkeit auch in der Zusammenarbeit innerhalb der Stiftungsorgane zum Ausdruck bringen. Vorsitzender des Stiftungsrats wird für die erste Periode von drei Jahren der Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly. Von staatlicher Seite gehören dem Gremium neben Kunstminister Thomas Goppel der bayerische Innenminister Günther Beckstein und Ministerialrat Klaus Herzog vom Bayerischen Staatsministerium der Finanzen an.