Auf der heutigen Pressekonferenz der Staatsoper Unter den Linden stellten der Kommissarische Intendant und Operndirektor Ronald Adler und Generalmusik­direktor Daniel Barenboim das Programm der Spiel­zeit 2009/2010 vor, der letzten Saison im Opernhaus Unter den Linden vor der Sanierung und dem Umzug des Ensembles ins Schiller Theater in Charlottenburg. Tschaikowskys „Eugen Onegin“ mit Rolando Villazón wird am 5. Juni 2010 die letzte Opernvorstellung sein. Bis dahin stehen 19 Opern­produktionen aus dem Repertoire mit 105 Vorstellungen, 68 Konzert­programme mit 88 Vorstellungen sowie vier Premieren unter der musika­lischen Leitung von Daniel Barenboim, Zubin Mehta, René Jacobs und Sir Simon Rattle auf dem Spielplan.

Die erste Premiere ist am 24. Oktober 2009 Giuseppe Verdis „Simon Boccanegra“ und wird von Daniel Barenboim dirigiert. Plácido Domingo singt erstmals die Titelrolle. Die Inszenierung übernimmt der italienische Schauspiel- und Opern­regisseur Federico Tiezzi, der an der Staatsoper debütiert. Es folgt am 21. November 2009 eine Neu­inszenierung von Johann Strauss´ „Die Fledermaus“ unter der musikalischen Leitung von Zubin Mehta. Regie führt Christian Pade. Am 4. Februar 2010 wird René Jacobs mit dem Ensemble „Akademie für Alte Musik Berlin“ und dem französischen Regisseur Vincent Boussard eine Neuinszenierung der frühen Oper „Agrippina“ von Georg Friedrich Händel herausbringen. Wegen des bereits für Juni anstehenden Auszugs aus der Staatsoper wird die letzte Opern­premiere bereits am 16. Mai 2010 statt­finden. Die selten auf­geführte, komische Oper von Emmanuel Chabrier „L´Etoile“ präsentieren wir Ihnen unter der musikalischen Leitung von Sir Simon Rattle mit u.a. Magdalena Kožená, Juanita Lascarro und Jean-Paul Fouchécourt. Inszenieren wird „L´Etoile“ der amerikanische Bariton und Regisseur Dale Duesing.

Ein besonders reichhaltiges Konzert­programm bieten Daniel Barenboim und die Staatskapelle Berlin. Schwerpunkte sind ein sechs­teiliger Beethoven-Bruckner-Zyklus sowie die Auseinandersetzung mit Werken von Arnold Schönberg und Dmitri Schostakowitsch. Erstmals wird James Levine die Staatskapelle dirigieren (Mahlers 3. Sinfonie). Weitere Gastdirigenten sind in der nächsten Spielzeit Michael Gielen, Philippe Jordan und Zubin Mehta sowie erstmals als Konzertdirigenten Andris Nelsons und Ottavio Dantone. Die Staatsoper würdigt mit der Staatskapelle Pierre Boulez anlässlich seines 85. Geburtstages mit einem besonderen Programm im Rahmen der Festtage. Werke von Frédéric Chopin und Robert Schumann werden sich an fünf Sonntagen wie ein roter Faden durch die Programme des Barenboim-Zyklus ziehen. Außerdem stehen gleich zwei Benefiz­kon­zerte zur Sanierung der Staatsoper auf dem Programm – eines mit Plácido Domingo unter der musikali­schen Leitung von Daniel Barenboim und eines mit Daniel Barenboim und James Levine gemeinsam am Klavier.

Neben Plácido Domingo, Rolando Villazón und Magdalena Kožená werden in der kommenden Spielzeit an der Staatsoper Unter den Linden außer­dem Anna Netrebko, Waltraud Meier, Anja Harteros, Peter Seiffert, Robert Gambill, Charles Castronovo und weitere herausragende Sängerinnen und Sänger zu Gast sein.

Sowohl zum Auftakt der nächsten Saison mit „Tristan und Isolde“ und einem Konzert als auch zum letzten Vor­stellungs-Wochenende vor der Sanierung und dem Umzug ins Schiller Theater mit „Eugen Onegin“ und ebenfalls einem Konzert, wird es an zwei Tagen je eine Opernübertragung und ein Live-Konzert auf dem Bebel­platz geben. Erstmals lädt die Staatsoper Unter den Linden damit in einer Spielzeit gleich zweimal zum Groß­ereignis „Staatsoper für alle“. Ermöglicht wird die Reihe dank BMW Berlin.