Unter dem Motto „Nimm Dir Zeit für Musik!“ wurden im Rahmen der Mitgliederversammlung des Deutschen Musikrats die gesellschaftspolitischen Herausforderungen der Verdichtung des Lebensalltages von Kindern und Jugendlichen thematisiert und diskutiert.

Die Veranstaltung am vergangenen Freitag, 19. Oktober 2012 wurde eröffnet mit einer Rede von Staatsminister Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien. Neumann unterstrich in seiner Rede die Bedeutung der musikalischen Breitenbildung für unsere Gesellschaft. Das Verhältnis von Breite und Spitze sei derzeit im Wanken. Der Deutsche Musikrat sei mit seiner musikpolitischen Arbeit und der Impulsfunktion der Projekte eine unverzichtbare zivilgesellschaftliche Kraft.

Der Soziologe Prof. Dr. Tilmann Allert, Professor für Soziologie und Sozialpsychologie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, erörterte in seinem Impulsreferat die Ursachen der Lebenszeitverdichtung sowie die damit verbundenen gesellschaftlichen Muster. Er betonte, dass besonders der Familie und den Eltern eine wichtige Rolle in der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen zukomme und kurzfristig angelegte Projektevents den Kindern und Jugendlichen eine falsche Form von Kontinuität vermittelten.

Erstmals in diesem Jahr fand das „Dialogforum Musikpolitik“ mit den folgenden fünf Arbeitsgruppen statt: Musikalische Bildung, Musik und Gesellschaft, Musik und Medien, Musikwirtschaft, Neue Musik. Die Mitglieder des Deutschen Musikrates gaben hierbei viele wichtige und inspirierende Anregungen, die in den Bundesfachausschüssen des DMR weiter entwickelt und danach in die strategische Arbeit des Deutschen Musikrates eingehen werden.

Im Rahmen des vereinsrechtlichen Teils der Mitgliederversammlung am Sonnabend, 20. Oktober 2012 wurde Kirchenmusikdirektor Christian Finke als Vertreter der vokalen Laienmusik in Nachfolge von Hans-Willi Hefekäuser ins Präsidium des Deutschen Musikrates gewählt.

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