Noch im Oktober sollen die ersten Spielstättenbetreiber in den Clubs in NRW und Niedersachsen befragt werden. Ziel ist es, ein Spielstättenportrait für Deutschland zu erstellen. Der Fragebogen - entwickelt von der Ruhr Music Commission - soll die Meinung der Clubbetreiber in verschiedenen Regionen Deutschlands einfangen.
"Die Clubszene ist ein wichtiger Impulsgeber in der Pop- und Rockmusik. Ihre strukturellen Rahmenbedingungen sind in Ländern, wie Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, vergleichbar. Mit dem länderübergreifenden Spielstättenportrait wollen wir mehr Informationen über die wirtschaftliche und kulturelle Situation der Clubszene bekommen", so Prof. Dr. Johanna Wanka, Ministerin für Wissenschaft und Kultur des Landes Niedersachsen. Dass sich Niedersachsen der Erhebung anschließt, ist ein Ergebnis ihres Popmeetings vom vergangenen Wochenende, an dem ca. 100 Konzertveranstalter, Musiker und Vertreter von Musikinitiativen in Wolfsburg teilnahmen.
Nun müssen die Betreiber der Liveclubs rege mitteilen, was für sie dringend ist. Ob hier, wie in Hamburg und Berlin schon deutlich an die Politik und Verwaltung getragen, Verordnungen und rechtliche Rahmenbedingungen überdacht werden sollten oder ob man mit neuen Ideen frisches Publikum ziehen kann, ist noch ungewiss. Vielleicht helfen aber auch Marketing-Zusammenschlüsse, Einkaufsgemeinschaften oder eine direkte Ansprache neuer Sponsorengruppen.
„Geht es dem Club wirtschaftlich gut, haben auch junge Künstler öfter Chancen, nicht nur in der Homezone sondern auch bundesweit aufzutreten. Schließlich sind die Bühnen der Liveclubs für den Rock-, Pop- und Jazznachwuchs der erste Praxistest und wichtigste Zugang zum Fan“, so Ina Keßler, die Geschäftsführerin der Initiative Musik aus Berlin. Neben den bestehenden Pilotprojekten in NRW, Bayern, der Region Stuttgart und in Berlin sollen nun übergreifende Daten eingefangen werden. Damit wollen die Popförderer den Status Quo heute und in ca. 3-4 Jahren festhalten und sehen, ob eine Veränderung bewirkt werden konnte.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern, daran ist auch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWI) interessiert. Deshalb unterstützt das BMWI finanziell das Projekt und sieht dieser neuen Bund-Länder-Kooperation positiv entgegen. Weitere Partner in diesem Projekt sind bislang das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW über den Landesmusikrat NRW sowie die Ruhr Music Commission, ein Projekt der Ruhr.2010 GmbH.
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