Der gesamte sechsköpfige Vorstand des Semper Opernball e.V. hat heute einstimmig entschieden, den 2009 an Wladimir Putin verliehenen Sächsischen Dankesorden abzuerkennen.
Dazu erklärt der Semper Opernball e.V. in einer Pressemitteilung: "In den vergangenen Tagen wurde der Semper Opernball e.V. mit der Forderung konfrontiert, die vor 13 Jahren an den damaligen russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin für seine Bemühungen um den deutsch-russischen Kulturaustausch verliehene und vom früheren Ministerpräsidenten Stanislaw Tillich übergebene Auszeichnung, zurückzunehmen und auch im Verein selbst wurde diese Frage unter dem Eindruck der aktuellen Ereignisse intensiv diskutiert. Auch wenn der St. Georgs Orden, der auf dem 4. SemperOpernball 2009 noch als Sächsischer Dankesorden verliehen worden war, längst Geschichte ist, bereits seit 2020 nicht mehr verliehen wird und sich der Semper Opernball e.V. in der Folge komplett neu aufgestellt und einen Schlussstrich unter das Kapitel der Ordensverleihungen gezogen hat, sehen wir, dass die Preisverleihung auch noch 13 Jahre danach Emotionen auslöst und mit Blick auf die Gegenwart keine Rechtfertigung mehr hat. Kriege gehören weder in diese Zeit und noch in diese Welt und erst recht gar nicht nach Europa. Sie können und dürfen kein Mittel sein, um Konflikte zu lösen. Der Einmarsch Russlands in die Ukraine führt nicht nur zu unermesslichem Leid für viele Menschen in unserer Nachbarschaft, sondern unweigerlich auch zu einem unwiederbringlichen Verlust an Kultur und kulturellen Werten. Das ist für einen Verein, der schon immer für Frieden, Verständigung und Miteinander, für kulturelle Zusammenarbeit und Lebensfreude steht und dessen Ziel es ist, Kulturbrücken zwischen Menschen, Ländern und Sichtweisen zu bauen, ernüchternd und bitter. Deshalb müssen wir dem heutigen russischen Präsidenten den 2009 verliehenen Sächsischen Dankesorden nach tiefgehenden Beratungen und Gesprächen mit allen Beteiligten aberkennen und es ist dem gesamten Verein wichtig, das hiermit zu tun."