Der Kasseler Saxophonist Matthias Schubert erhält den Hessischen Jazzpreis des Jahres 2018. Das gab Kunst- und Kulturminister Boris Rhein heute in Wiesbaden bekannt.

Kunst- und Kulturminister Boris Rhein: "Matthias Schubert ist einer der expressivsten Saxophonisten des deutschen Jazz. Es gibt nur wenige Musiker in diesem Bereich, die ihren eigenen, aus dem Mainstream herausragenden Stil so konsequent verfolgen. Seine Karriere führte ihn von Kassel über Köln und Berlin zurück nach Nordhessen, von wo aus er in all den Jazz-Szenen, in denen er über die Jahre hinweg gewirkt hat, nach wie vor seine Projekte verwirklicht. Ich freue mich über das Votum der Jury und gratuliere Matthias Schubert sehr herzlich.“

Tief verwurzelt im Blues

In der Begründung der Preisjury heißt es: "Das Spiel von Matthias Schubert ist tief verwurzelt im Blues afro-amerikanischer Prägung, in der Erfahrung der Musik von Mingus und Monk, die er aber genauso in die Welt der freien Improvisation übersetzen kann – mit einer geradezu ansteckenden Neugier für Klang und Klanglichkeit seines Instruments und auf die im Verlauf der improvisatorischen Kommunikation entstehenden musikalischen Dialoge. Darüber hinaus ist Matthias Schubert der Inbegriff der Körperlichkeit des Musikmachens: Er spielt mit vollem Körpereinsatz, weil das Instrument eben nur die Verlängerung der Klangidee ist, die in ihm selbst entsteht.“

Viel Erfahrung

Matthias Schubert wurde 1960 in Kassel geboren, Saxophonunterricht erhielt er bei Andy Scherrer in der Schweiz und bei Herb Geller und Walter Norris in Hamburg. Er spielte unter anderem in der Euro Jazz Big Band, der Graham Collier Band, Marty Cook Band, Albert Mangelsdorff Quintett, dem Scott Fields Ensemble und vielen anderen. Er ist regelmäßiger Gast bei den wichtigsten nationalen und internationalen Jazzfestivals. Seine umfangreiche Diskografie dokumentiert sein jahrzehntelanges Schaffen. Matthias Schubert hat diverse Lehraufträge für Saxophon inne.

Preis erstmals 1990 vergeben

Die Landesregierung hat den Hessischen Jazzpreis erstmals 1990 zur Förderung und Entwicklung der Jazzmusik und der Jazz-Musiker in Hessen gestiftet, er ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preis soll Musikerinnen und Musiker, Ensembles oder dem Jazz verbundene Persönlichkeiten für ihre musikalischen Leistungen oder für besondere Verdienste um die Entwicklung der hessischen Jazzszene auszeichnen. Über die Vergabe entscheidet eine unabhängige Jury.

Das Preisträgerkonzert von Matthias Schubert ist am Freitag, 2. November 2018, um 20 Uhr im Theater Rüsselsheim.