Über den Fortgang der Sanierungsarbeiten im Staatstheatergebäude hat sich heute der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, Prof. Dr. Joachim-Felix Leonhard, bei einem Besuch in Kassel informiert. Dort haben am 28.09.2004 die Abbruch – und Demontagearbeiten für die sicherheitstechnische Grundsanierung des Theaters begonnen. Leonhard zeigte sich sehr zufrieden über den zügigen Fortgang der Arbeiten. „Ich bin froh, dass mit der Sanierung planungsgemäß begonnen werden konnte.

Damit wurden rechtzeitig die Weichen für eine termingerechte Fertigstellung des Theatergebäudes gestellt. Sollten keine unerwarteten Probleme auftreten, werden die Sanierungsarbeiten Ende 2006 abgeschlossen sein“, sagte er. Bürgermeister und Kulturdezernent der Stadt Kassel Thomas-Erik Junge unterstrich die mit der Sanierung einhergehende Intention der Hessischen Landesregierung, Kassel als Sitzstadt eines der drei hessischen Staatstheater zu stärken und in diesem Zusammenhang Kassel auch als hessische Bewerberstadt um den Titel ’Kulturhauptstadt Europas’ nachhaltig zu unterstützen. Für die Sanierung des Theaters stellen das Land Hessen und die Stadt Kassel insgesamt 32,4 Millionen Euro zur Verfügung, wovon das Land Hessen 80 und die Stadt Kassel 20 Prozent tragen.
Die Sanierung des Theatergebäudes war notwendig geworden, nachdem in dem in den Jahren 1957 bis 1959 gebauten Gebäude erhebliche brandschutz- und sicherheitstechnische Mängel entdeckt wurden. Da das Gebäude komplett geräumt werden musste, findet der Spielbetrieb für die Dauer der Sanierung in Ersatzspielstätten statt. Das Musiktheater spielt in dem auf dem Friedrichsplatz errichteten Kuppeltheater, welches 890 Besuchern Platz bietet, während das Sprechtheater in der dafür eigens eingerichteten documenta-Halle, die 340 Besucher fasst, ein Zuhause gefunden hat.

Der mit Beginn der Spielzeit 2004/2005 neu engagierte Intendant Thomas Bockelmann zeigte sich sehr zufrieden über die Publikumsresonanz der neuen Spielstätten. Das Kuppeltheater wurde mit Verdis „Don Carlo“ und die documenta-Halle mit der „Dreigroschenoper“ eröffnet. Beide Premieren fanden bei Kritik und Publikum große Zustimmung. Für den Jahreswechsel
2006/2007 ist die Wiedereröffnungspremiere im Staatstheatergebäude geplant.
Zur Zeit werden die Abbruch- und Demontagearbeiten durchgeführt. Der Schwerpunkt liegt auf der technischen Entkernung mit dem Ziel der Beseitigung der Brandlasten in den Flucht- und Rettungswegen und der Vorbereitung der technischen Neuinstallation. Im Anschluss wird ab Januar 2005 mit den Rohbauarbeiten begonnen, die zentrale technische Sanierung erfolgt ab Juli 2005 durch einen Generalunternehmer. Dazu gehören die Erneuerung der Elektroinstallationen, der Sicherheitsanlagen, der Lüftung und der Heizung. Zur Behebung der arbeitschutzrechtlichen Mängel in den Werkstätten stehen auch nach der Sanierung im Hauptgebäude keine hinreichenden Flächen zur Verfügung.
Daher werden die Werkstätten ausgelagert. Für sie wird auf dem Gelände des Lager- und Probezentrums des Theaters in Kassel-Bettenhausen eine Werkstättenhalle von der OFB-Gruppe errichtet und angemietet. Auch die Mietkosten teilen sich Land und Stadt im Verhältnis 80 zu 20.

Staatssekretär Leonhard hob hervor, dass nach Abschluss der Sanierungsarbeiten sämtliche Mängel des Brand- und Arbeitsschutzes behoben sein würden und erklärte, dass diese Sanierung auch ein Bekenntnis von Stadt und Land zur dauerhaften Sicherung des Staatstheaters Kassel sei.