Die saarländische Landesregierung hat gestern den Plänen von Kulturminister Ulrich Commerçon für ein neues Musikfestival zugestimmt. Im Mittelpunkt des Festivals steht die Musik als Motor der Popkultur. Gleichzeitig sollen über die Musik hinaus andere Genres der Zeit- und Populärkultur eingebunden werden, wie Tanz, Design, Mode, Film, Fotografie, Darstellende Kunst, Literatur, Video- und Medienkunst, Urban Art, Urban Street oder Postinternetart. Die erste Ausgabe des Festivals soll erstmals im Herbst 2017 und anschließend im Zweijahresrhythmus stattfinden. Die Festivalleitung wird Thilo Ziegler wahrnehmen.

Kulturminister Ulrich Commerçon betonte vor Journalisten in Saarbrücken: "Mit der heutigen Befassung durch den Ministerrat können wir die Arbeiten am neuen Festival weiterführen. Dabei strebe ich die Einbindung bestehender saarländischer Institutionen genauso an wie französische und luxemburgische Kultureinrichtungen und –verwaltungen. Dies entspricht unserem Ziel einer Grenzüberschreitung im doppelten Sinne: Einerseits wollen wir ein Festival gestalten, das sowohl genreübergreifend wie auch über die Grenzen der jeweiligen Partner der Großregion hinaus wirkt.“

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Das Saarland verfügt über eine vielfältige Musikszene mit zwei Berufsorchestern, einer Reihe von hervorragend besetzten instrumental- und Vokalensembles und einer Vielzahl musikkultureller Vereinigungen und Einzelinitiativen. Die Bedeutung, die das Ministerium für Bildung und Kultur dem Bereich der klassischen Musik beimisst, wird durch die Höhe der konstanten jährlichen Förderung in Höhe von insgesamt 345.500 € deutlich. In dieser Summe ist der Anteil der Musikproduktionen des Saarländischen Staatstheaters, der sich auf rund 16 Millionen Euro pro Jahr beläuft nicht mitgerechnet.

Seit mehreren Jahren unterstützt das Ministerium für Bildung und Kultur darüber hinaus aktiv die Profilierung und Professionalisierung der jungen saarländischen Kulturszene durch die Förderung von Kooperationen insbesondere mit französischen Kultureinrichtungen der aktuellen Musik. Innerhalb der Großregion wurde 2014 eine Machbarkeitsstudie zur professionellen Ausbildung für Popmusiker in Auftrag gegeben, die Ende 2015 vorgestellt wurde und Grundlage weiteren Überlegungen zur Entwicklung dieses Bereichs sein kann. Ein intensiver Dialog unter den Akteuren der Musikszene in der Großregion findet kontinuierlich statt. Den zivilgesellschaftlichen Bemühungen, die insbesondere durch den neugegründeten PopRat Saar vorgetragen wurden, wird kulturpolitisch Rechnung getragen. Ein zentrales Element ist das Konzept für ein neues Festival.

Seit mehreren Jahren unterstützt das Ministerium für Bildung und Kultur aktiv die Profilierung und Professionalisierung der jungen saarländischen Kulturszene durch die Förderung von Kooperationen insbesondere mit französischen und großregionalen Kultureinrichtungen der aktuellen Musik. Innerhalb der Großregion wurde 2014 eine Machbarkeitsstudie zur professionellen Ausbildung für Popmusiker in Auftrag gegeben. Gleichzeitig findet ein Dialog mit den Akteuren der Musikszene in der Großregion statt. Den intensiven zivilgesellschaftlichen Bemühungen wird kulturpolitisch Rechnung getragen und ein Konzept für ein neues Festival entwickelt. Das Festival soll nachwuchsorientiert, urban und grenzüberschreitend ausgerichtet werden. Es soll darüber hinaus die veränderte Lebenswirklichkeit im Saarland und der Großregion zum Ausdruck bringen, neue kulturelle Impulse der Popkultur setzen und durch innovative Angebote gleichzeitig für gesellschaftliches Engagement werben.

Im Zentrum steht der "Motor der Popkultur“ – die Musik. Es werden die aktuellen Entwicklungen der Popkultur-Musik-Szene abgebildet, das bedeutet einerseits den Status Quo aufzuzeigen und zugleich die Avantgarde. Dabei sollen Künstler und Bands aus dem Saarland, Deutschland, der Großregion und dem internationalen Bereich eine Bühne finden. Über die Musik hinaus werden andere Genres der Zeit- und Populärkultur eingebunden, wie etwa Tanz, Design, Mode, Film, Fotografie, Darstellende Kunst, Literatur, Video- und Medienkunst, Urban Art/Urban Street und Post Internet Art. Die Vielfalt der Bereiche spiegelt sich in der Vielfalt der Präsentationsformen und –Orte wider. Das Festival soll interaktiv und digital angelegt sein durch entsprechende Dialogprozesse etwa mit Schulen bzw. durch Nutzung der Netzwelt und sozialer Medien. Die Vernetzung mit bestehenden kulturellen Institutionen (z.B. Staatstheater, Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, etc.) insbesondere auch mit Blick auf Cross-Over-Projekte und grenzüberschreitenden Ansätzen, Akteuren und Aktivitäten wird ausdrücklich angestrebt. Das Festival soll ein Gefühl für die neuesten Stimmungen und Trends vermitteln und daraus Ansätze für weitergehende Zukunftsentwürfe schaffen.

Das Festival der Musik-und Zeitkultur soll im Zweijahresrhythmus stattfinden. Die erste Ausgabe findet an 10 Tagen im Herbst 2017 statt. Die Festivalleitung wird Thilo Ziegler übertragen, der als Veranstalter und Leiter bereits etablierter saarländischer Festivals mit überregionaler Ausstrahlung über die notwendigen Kompetenzen verfügt. Zu seinen Aufgaben gehören vornehmlich die künstlerische sowie die organisatorische Leitung.  Um eine optimale zeitnahe Einbindung aller relevanten Akteure im Saarland und darüber hinaus zu gewährleisten, wird ein "Runder Tisch“ im Frühjahr 2016 unter Vorsitz des Ministers einberufen. (HFM, HBK, SST, SSK,SR, PopRat, Universität, LHS, DRAC und andere französische Kultureinrichtungen, Kulturministerium und Exportbüro lx:music Luxemburg) .

Während der konzeptionellen Phase wird die Festivalleitung von einem künstlerischen Beirat unterstützt. Hierdurch wird die Einbindung und Vernetzung der verschiedenen Kunst- und Kultursparten gewährleistet, die neue Perspektiven für eine junge, urbane Kulturszene eröffnen.

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