Musikfachhändler und Lieferanten aus ganz Deutschland, vom kleinen Ein-Mann-Betrieb bis zum international agierenden Konzern, sowie Vertreter von anderen Verbänden und der Fachpresse kamen am 23. Mai 2011 zum 3. GDM-Branchentreff zur Messe Frankfurt, um sich über die aktuellen Themen der Branche auszutauschen.

Neben den neuesten Entwicklungen und Informationen aus den einzelnen Fachverbänden stand vor allem das große Thema "Online-Handel" auf dem Programm und sorgte für intensive Diskussionen. Nach einer Einführung in das Thema durch Dietmar E. Schönig, Vorstandsvorsitzender der satware AG, berichtete Esther Beringer, 12Knoten-Geschäftsführerin, alles zu dem neuen Webshop-Angebot für den Musikfachhandel.

Gewählt wurde auch in Frankfurt, und zwar turnusmäßig das Präsidium. Der bisherige Präsident Arthur Knopp ist auch der neue, er wurde einstimmig wiedergewält. Ebenfalls wiedergewählt wurden Daniela Zimmer als Vorsitzende des Fachverbandes Musikalien und Klaus-Dieter Gehner als Vizepräsident. Beide übernehmen zudem in der neuen Amtsperiode eine Doppelfunktion: Daniela Zimmer als weitere Vizepräsidentin (in dieser Funktion folgt sie Hans-Jörg André) und Klaus-Dieter Gehner als Vorsitzender des Fachverbandes Musikinstrumente (er folgt Thomas Hahn). Sowohl Thomas Hahn als auch Hans-Jörg André haben sich aus privaten Gründen nicht zur Wiederwahl gestellt. Bestätigt in ihren Ämtern wurden Frank Eichler (Vors. FV Klavier), Frank Steinbrecher (Vors. FV Musikelektronik) und Andreas Horn (Schatzmeister). Neu im Präsidium ist Christian Bach als Vorsitzender des Arbeitskreises Junger Führungskräfte als Nachfolger von Stefan von Merkl.

Der Vormittag stand ganz im Zeichen der Arbeit der Fachverbände des GDM. So gaben beispielsweise Daniela Zimmer, Vorsitzende des Fachverbandes Musikalien, und Monika Krieg einen Ausblick auf die Zukunft des stationären Notenfachhandels in Verbindung mit digitalen Noten. Dabei riefen beide die Musikverlage dazu auf, bei aller digitalen Euphorie den Fachhandel vor Ort als zuverlässigen Partner nicht zu vernachlässigen und mit ihm gemeinsam die Zukunft zu gestalten. Frank Eichler, Vorsitzender des Fachverbandes Klavier informierte über eine Marketingaktion für das Klavierspielen, die von allen beteiligten Bereichen – Klavierhersteller, -importeure und -händler – mitgetragen und entwickelt werden soll.

In einem „Best Practice“-Abschnitt informierten GDM-Mitglieder ihre Kollegen über spezielle Maßnahmen, die mit mehr oder weniger Aufwand einen großen Effekt erzielen können. Darunter waren Themen wie der Tausch von Auszubildenden, besondere Leihmodelle für Instrumente, Musikschnupperkurse oder „Senioren und Musik“.

Preise wurden im Rahmen des Branchentreffs auch verliehen: Frank Steinbrecher, Vorsitzender des Fachverbandes Musikelektronik, zeichnete zwei Produkte mit dem begehrten „Product of the Year“-Pokal aus. Michael Stöver, Yamaha, nahm die Auszeichnung für das Modell „Tyros 4“ entgegen. Für das „Powermate 1000-3“ der Firma Dynacord war Jürgen Langhorst zur Stelle, um den Preis zu empfangen. Traditionell vergibt auch das Forum Aktiver Musikalienhändler (FAM) auf dem Branchentreff seinen Preis „FAMos“ für besondere Fachhandelstreue. Preisträger in diesem Jahr war der G. Henle-Verlag, München, für den Vertriebsleiterin Ulrike Lucht-Lorenz die Urkunde aus den Händen von Helge Petroll (FAM) entgegen nahm.

Den Handel mit Musikinstrumenten und Noten gibt es in Deutschland seit mehr als 200 Jahren, die Berufsvereinigung der Musikfachhändler ist seit über 175 Jahren urkundlich belegt. Eine Tradition, die eine feste Größe im deutschen Kulturleben darstellt und sich nicht zuletzt auch in der Ausbildung zum Musikfachhändler, einer der wenigen staatlich anerkannten Fachberufe im Einzelhandel, widerspiegelt. Heute sind im GDM rund 60 % der Musikfachgeschäfte in Deutschland organisiert – vom kleinen Ein-Mann-Betrieb bis hin zum mittelständischen Unternehmen, das europaweit agiert. Das Spektrum des Musikfachhandels umfasst den Handel mit Noten und Musikpublikationen, den sogenannten Musikalien ebenso wie den Handel mit Musikinstrumenten aller Art - akustisch oder elektronisch – und den Verkauf von Tonträgern. Der gesamte Einzelhandelsumsatz mit Musikinstrumenten und Zubehör beläuft sich 2010 auf rund 1 Milliarde Euro.