Roland Böer wird zur Spielzeit 2023/24 neuer Chefdirigent der Staatsphilharmonie Nürnberg. Er begleitet das Orchester des Staatstheaters Nürnberg in der zweijährigen Übergangsphase bis zum Beginn des Bauvorhabens Opernhaus als Generalmusikdirektor.
Nachdem Generalmusikdirektorin Joana Mallwitz das Staatstheater Nürnberg zum Ende der aktuellen Saison 2022/23 verlassen wird, übernimmt Roland Böer die Leitung der Staatsphilharmonie Nürnberg an Bayerns größtem Mehrspartenhaus. Der neue Chefdirigent wird ab der Spielzeit 2023/24 das traditionsreiche Orchester, das in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag feiert, für zwei Spielzeiten leiten. Böer begleitet die Staatsphilharmonie in dieser Zeit bis zum Auszug aus dem Opernhaus und dem geplanten Beginn des Bauvorhabens.
Staatsintendant Jens-Daniel Herzog freut sich auf die Zusammenarbeit mit Roland Böer in Nürnberg, „einem hervorragenden Musiker und sehr erfahrenen Orchesterleiter, der sowohl im klassischen als auch im modernen Opern- und Konzertrepertoire zu Hause ist“. „Die Chemie hat gleich gestimmt“, sagt Herzog. „Nachdem das Findungsverfahren für die Nachfolge von Joana Mallwitz noch Zeit benötigt, sind wir sehr froh, mit Roland Böer für die kommenden zwei Spielzeiten einen hochprofessionellen und engagierten Kollegen gewonnen zu haben.“
Böer stand schon öfter als Gast am Pult der Staatsphilharmonie Nürnberg. Zuletzt leitete er 2022 die Neuproduktion von „Der Liebestrank“ und übernahm kurzfristig die letzte Vorstellung von „Der Rosenkavalier“. In der aktuellen Spielzeit wird Böer als Dirigent des 4. Philharmonischen Konzerts am 17. Februar 2023 erneut gemeinsam mit der Staatsphilharmonie Nürnberg zu erleben sein. Auf dem Programm stehen Werke von Cerha, Mayer und Tschaikowsky.
„Roland Böer ist ein international sehr geschätzter und erfahrener Musiker und ein Glücksfall für die Staatsphilharmonie. Er kennt sein künftiges Orchester, Nürnbergs Publikum vertraut ihm. Ich freue mich auf die beiden kommenden Spielzeiten mit dem neuen Nürnberger Generalmusikdirektor“, sagt Prof. Dr. Julia Lehner, Bürgermeisterin der Stadt Nürnberg mit dem Geschäftsbereich Kultur. Und Bayerns Kunstminister Markus Blume betont: „Er bringt die großen Orchester Europas zum Klingen: Roland Böer ist ein international gefragter Dirigent und nun neuer Leiter der Staatsphilharmonie Nürnberg – unserem fränkischen Fixstern am musikalischen Firmament Bayerns. Er ist genau der Richtige für dieses großartige Klassikensemble auf Weltniveau. Herzlich willkommen!“
Auch Roland Böer freut sich auf seine neuen Aufgaben am Staatstheater Nürnberg und auf die Zusammenarbeit mit Jens-Daniel Herzog als Regisseur ab Herbst 2023: „Dank des großen Zuspruchs aus Orchester, Chor und Opernensemble fiel mir der Entschluss leicht, das Angebot des Stiftungsvorstands in dieser besonderen Situation mit großem Enthusiasmus anzunehmen. Ich freue mich, dass unsere bereits 2019 begonnene, menschlich wie künstlerisch vertrauensvolle Beziehung eine natürliche und intensive Fortsetzung erleben wird.“
Zur Person
Roland Böer gastierte weltweit an den führenden Opernhäusern wie dem Teatro alla Scala, dem Royal Opera House London, der Deutschen Oper Berlin und dem New National Theatre Tokyo. Eine langjährige Zusammenarbeit verbindet ihn mit der Oper Frankfurt, bis 2019 war er außerdem Erster Gastdirigent des Mikhailovsky-Theaters Sankt Petersburg. Seit 2019 ist er regelmäßig zu Gast bei den Tiroler Festspielen Erl.
Für Konzerte und Aufnahmen leitete er u.a. das London Symphony Orchestra, das Orchester des Maggio Musicale Fiorentino, das hr-Sinfonieorchester, die Bamberger Symphoniker und das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin.
Aufnahmen, darunter auch mehrere Ersteinspielungen, erschienen bei EMI, Vox Imago/Opus Arte, Opera Rara und Rondeau.
Roland Böer war bis 2020 zwölf Jahre lang künstlerischer und musikalischer Leiter des Cantiere Internazionale d’Arte di Montepulciano und ist seit 2018 Ehrenbürger der Stadt. 2020 wurde er vom Royal Northern College of Music in Manchester mit dem Congregation Award „RNCM Fellow“ ausgezeichnet.