Im Jubiläumsjahr zu ihrem 100-jährigen Bestehen konnte die GEMA die Bilanz des Geschäftsjahres 2001 noch einmal um € 2,0 Mio. (0,24 %) steigern. So belaufen sich die Gesamterträge aus allen Arten von Musiknutzung in 2002 auf eine Summe von € 812,5 Mio. gegenüber € 810,5 Mio. in 2001. Einher geht dieses Inkasso-Ergebnis mit einem Anstieg der Verteilungssumme, die an die Rechteinhaber in Deutschland und aller Welt ausgeschüttet wird, um € 1,2 Mio. (0,17 %) auf € 693,8 Mio. im Vergleich zu € 692,6 Mio. im Vorjahr. Zu diesem positiven Verteilungsergebnis hat auch eine stabile Entwicklung der Kosten bei der GEMA beigetragen, der Kostensatz von 14,6 % (Vorjahr 14,5 %) blieb erneut deutlich unter der 15 % - Marke.

Die Erträge der GEMA konnten sich zwar im Verlauf des Jahres 2002 nicht den Marktentwicklungen im rückläufigen Tonträgerbereich sowie bei den von den Werbeerlösen der Rundfunkanstalten abhängigen Einnahmen entziehen: So wurde im Bereich Tonträger-Vervielfältigungsrechte gegenüber dem Ergebnis des Vorjahres (2001: € 273,923 Mio.) ein Rückgang auf € 254,025 Mio. verzeichnet. Ursache hierfür waren rückläufige Erträge aus der Tonträgerlizenzierung insbesondere im Inlandsmarkt. Doch machen die Eckdaten der Bilanz deutlich, dass die GEMA vor allem im Kerngeschäft der Lizenzierung von öffentlichen Aufführungen und Wiedergaben weitere Steigerungen verzeichnen konnte. So stieg das Aufkommen aus den Aufführungs- und Senderechten um € 5,859 Mio auf € 357,353 Mio. im Jahre 2002 gegenüber € 351,494 Mio. in 2001.

Prof. Dr. Reinhold Kreile, Vorsitzender des Vorstands der GEMA, würdigt die Bilanz des Geschäftsjahrs 2002 als großen Erfolg der in der GEMA zusammengeschlossenen Musikurheber und Musikverleger und des von der GEMA verwalteten Weltrepertoires der Musik:"Es ist der GEMA trotz der weiterhin äußerst angespannten gesamtwirtschaftlichen Lage in Deutschland wiederum gelungen, eine Ertragssteigerung auf international beachtenswertem Niveau stabil auszubauen und durch effiziente Maßnahmen der nationalen und internationalen Rechteadministrierung auch die Ausschüttungssumme erneut zu steigern. Mit diesem Geschäftsergebnis haben sich die Erträge der GEMA seit 1990 nahezu verdoppelt. Die GEMA begeht daher das 100-jährige Jubiläum ihrer Gründung in diesem Jahr mit dem berechtigten Stolz auf ihre Leistungen bei der Durchsetzung urheberrechtlicher Ansprüche im Interesse aller Kreativen und auf ihren Beitrag zur Entwicklung der musikalischen Kultur. Die GEMA sieht die Verdienste der Vergangenheit als Auftrag, die vielfältigen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts aktiv in Angriff zu nehmen, um auch in den nächsten 100 Jahren eine verlässliche Treuhänderin aller Musikautoren und ein unverzichtbarer Teil der Musikkultur in Deutschland und Europa zu sein."

Die Mitgliederversammlung besteht aus den Versammlungen der drei Berufsgruppen der GEMA (Komponisten, Textdichter, Musikverleger) am 24. Juni und der Hauptversammlung am 25. Juni 2002. Die GEMA-Mitglieder - erwartet werden in München mehrere hundert Vertreter der Berufsgruppen, darunter zahlreiche renommierte Persönlichkeiten des Musiklebens - entscheiden u.a. über Anträge zur Satzung, zum Verteilungsplan und zum Wertungsverfahren der GEMA. Turnusgemäß finden auch die Wahlen in den Aufsichtsrat und in den Werkausschuß der GEMA statt. Mitglieder-Ehrungen bilden einen Höhepunkt des GEMA-Vereinslebens: Bedeutsamer Tagesordnungspunkt ist die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an die Komponisten Prof. Christian Bruhn, Karl Heiz Wahren, an den Textdichter Hans Hee sowie an den Musikverleger Dr. Peter Hanser-Strecker. Ehrungen für 50-jährige Mitgliedschaft erhalten u.a. die Komponisten Peter Thomas und Prof. Hans Zender sowie der Musikverleger Ralph Siegel.

Am 2. Mai 2003 feierte die GEMA mit einem Festakt im Konzerthaus Berlin am Gendarmenmarkt ihr 100-jähriges Bestehen. Über eintausend hochrangige Vertreter aus Kultur, Wirtschaft und Politik nahmen an der Feierstunde teil. In seinem Grußwort zum Festakt unterstrich Bundespräsident D.Dr.h.c.mult. Johannes Rau die historische Leistung der GEMA für den Schutz musikalischer Urheber und forderte, den technischen Fortschritt mit den Grundpositionen des Urheberschutzes in Einklang zu bringen: "Die GEMA wird heute wahrgenommen als ein engagierter Streiter und Anwalt der Interessen der Urheber. Sie pflegte die internationale Zusammenarbeit schon zu einer Zeit, als es das Wort Globalisierung noch nicht gab. Diebstahl kreativen Eigentums macht ja vor Ländergrenzen nicht Halt. Ich verstehe die Sorgen vieler, dass die technische Entwicklung die Hemmschwelle herabgesetzt hat, sich ungeniert geschützter Werke zu bedienen. Kreativität ist für die Gesellschaft unverzichtbar und sie kennt keine nationalen Grenzen. Auch deshalb ist es wichtig, wenn Künstler in der Vertretung ihrer Interessen nicht alleine stehen. Die GEMA leistet dafür in Deutschland und darüber hinaus einen wichtigen Beitrag für die Musikkultur."

Verantwortlich: Dr. Hans-Herwig Geyer, Leiter GEMA Kommunikation
Tel.: 089/48003-420, Fax: 089/48003-424
E-Mail: hgeyer@gema.de