Die aktuelle Media-Analyse "ma 2003 Radio I" wurde Anfang März 2003 veröffentlicht. Demnach liegen im Kampf um Radiohörer und Werbespot-Kunden, trotz leichter Verluste, die deutschen Privatsender weiterhin vorn.
Ausgewiesen wurden nur Radiosender, die Werbung ausstrahlen.
Die Privatsender verloren demnach 279.000 Hörer, während die ARD-Wellen 142.000 hinzugewannen. Dennoch liegen die Privaten weiter vor den ARD-Programmen. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (ag.ma) ließ für die Erhebung bundesweit knapp 62.000 Menschen ab 14 Jahren befragen. In einer durchschnittlichen Stunde mit Werbung (Montag bis Samstag) liegen die 191 Privaten mit zusammen 9,722 Millionen Hörern insgesamt vor den 33 ARD-Sendern, die auf 9,118 Millionen Hörer kommen.
In der Rangfolge der zehn am meisten gehörten Sender Deutschlands hat sich im Vergleich zur vorherigen Analyse vom August 2002 nicht viel bewegt. Spitzenreiter sind trotz Verlusten wieder die unter dem Dach von radio NRW versammelten 44 Lokalsender in Nordrhein-Westfalen. Sie erreichen zusammen 1,257 Millionen Hörer (minus 24.000). Auf dem zweiten und dritten Platz folgen unverändert das Schlagerprogramm WDR 4 mit 959.000 Hörern (minus 9.000) und die Popwelle SWR 3 mit 847.000 Hörern (minus 26.000).
Das WDR-Jugendradio Eins Live hat sich vom sechsten auf den vierten Platz hochgearbeitet: Es erzielte ein Plus von 45.000 Hörern (807.000). Im Gegenzug ist Antenne Bayern mit 748.000 Hörern (minus 33.000) bundesweit vom vierten auf den sechsten Platz abgerutscht. Unverändert auf dem fünften Platz liegt Bayern 1 mit 794.000 Hörern (plus 11.000). Ebenso unverändert: WDR 2 auf Platz sieben, das ein Plus von 44.000 Hörern verbuchte und jetzt 689 000 Hörer hat, und der hessische Privatsender Hit Radio FFH auf Platz acht. FFH büßte bundesweit 15.000 Hörer ein und hat jetzt noch 640.000 Hörer. Die Plätze neun und zehn getauscht haben die beiden Popwellen NDR 2 und Bayern 3: Die NDR-Welle drängte mit 629.000 Hörern (plus 27.000) den Bayern-Sender auf Platz zehn ab (576.000/minus 53.000).
In der Auswertung fehlen jedoch alle 28 werbefreien ARD-Wellen wie etwa Kulturprogramme. Die ARD weist die ag.ma-Zahlen daher selbst in einer anderen Kategorie aus. Gemessen an diesem Wert ("Hörer gestern Montag bis Freitag") liegen alle 61 ARD-Wellen mit zusammen 34,04 Millionen Hörern vor den 191 Privaten, die es nach dieser Lesart auf 29,43 Millionen Hörer bringen. Demnach haben sowohl öffentlich-rechtliche als auch private Sender Hörer hinzugewonnen.
Die Hördauer im Allgemeinen ist leicht gesunken: Laut Media-Analyse hörten die Befragten jeden Tag im Schnitt 3:19 Stunden Radio, drei Minuten weniger als noch im August 2002.
Die von der Branche stets mit Spannung erwarteten Werte dienen den Sendern als Grundlage für die Festlegung der Preise von Werbespots. Gleichzeitig bieten sie den Programmverantwortlichen Anhaltspunkte für die Akzeptanz bei den Hörern. Die ag.ma erhebt die Zahlen regelmäßig im Auftrag von Radiosendern, Werbekunden und Werbeagenturen.