Für große Filme wie "Chocolat“, "Marvins Töchter“, "Gottes Werk und Teufels Beitrag“ oder "Die Herzogin“ schrieb sie den Protagonistinnen passende Filmmusiken auf den Leib, 1997 erhielt sie als erste Filmkomponistin einen Oscar für die "Beste Filmmusik“ in Jane Austens "Emma“: Rachel Portman hat sich mit ihren kreativen Kompositionen in der von Männern dominierten Filmmusikbranche durchgesetzt und wird im Herbst den Deutschen Filmmusikpreis in der Kategorie "International“ erhalten. Der Deutsche Filmmusikpreis wird am 26. Oktober im Steintor-Varieté in Halle (Saale) zum fünften Mal im Rahmen der Filmmusiktage Sachsen-Anhalt vergeben, Preisträger der vergangenen Jahre waren u.a. Harold Faltermeyer, Klaus Doldinger, Stephen Warbeck, Jeff Beal und Trevor Jones.
Die britische Meisterin der Filmmusik Rachel Portman begann bereits im Alter von 13 Jahren zu komponieren. Nach einem klassischen Musikstudium an der Oxford University wendete sie sich vermehrt der Theaterbühne zu, später dann dem Film. 1992 gelang ihr in Hollywood der Durchbruch mit ihrer Musik zu "Die Herbstzeitlosen“ mit Shirley MacLaine und Marcello Mastroianni in den Hauptrollen. Bis heute schuf sie Scores zu über hundert Filmen verschiedener Genres, doch "emotional drama is my favorite, something with heart“, betonte sie in einem Interview. Die Erschaffung neuer melodischer Themen stellt Rachel Portman in den Mittelpunkt ihres kreativen Schaffens, zumeist umgesetzt durch klassisches Instrumentarium wie Klavier und Streicher. Geprägt werden ihr Melodienreichtum und ihre Orchestrierung nach eigenem Bekunden sowohl von klassischer Musik wie Schostakowitschs Sinfonien als auch von traditioneller Folklore.
Der Deutsche Filmmusikpreis wird im Rahmen der 11. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt verliehen, die vom 20. bis 27. Oktober 2018 stattfinden. Erstmals werden die Filmmusiktage mit einem Filmmusik-Ball im passend glamourösen Ambiente des historischen Steintor-Varietés eröffnet. Gemeinsam mit den Machern der Filmmusiktage lässt das Steintor-Varieté die schillernde Zeit der Goldenen Zwanziger Jahre wieder aufleben.
Die 11. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt werden in bewährter Weise den zweitägigen Fachkongress mit Fachvorträgen, Workshops und Diskussionsrunden zum Mittelpunkt haben. Nach der überaus erfolgreichen Premiere im Jahr 2013 gehört die interdisziplinäre Masterclass – Das Orchester zum festen Bestandteil des Programms. Unter der erprobten Leitung von Prof. Benjamin Köthe und Prof. Bernd Ruf erhalten fünf ausgewählte Nachwuchskomponistinnen und Komponisten vom 21. bis 25. Oktober die einmalige Gelegenheit, ihre Kompositionen zu einer Sequenz aus dem Film "Grüffelo“ (2009) auszuarbeiten und direkt von der Staatskapelle Halle einspielen zu lassen. Zum Galakonzert am 27. Oktober in der Oper Halle, wird wieder eine der so entstandenen Kompositionen live zu hören sein. Das Galakonzert ist der stets ausverkaufte Höhepunkt der Filmmusiktage Sachsen-Anhalt mit der Staatskapelle Halle unter der Leitung von Bernd Ruf. Tickets für das Galakonzert sind bereits erhältlich. Der Ticketverkauf für den 1. Filmmusik-Ball beginnt am 28. Mai.