Im Juli 2006 kehrt der seit 1957 in Deutschland lebende Komponist, Dirigent und wichtige Vertreter der Neuen Musik, Mauricio Kagel, in seine Geburtsstadt Buenos Aires zurück. Anlässlich seines 75. Geburtstages wird Kagel - eine Symbolfigur des deutsch-argentinischen Kulturdialogs - vom 11. bis 30. Juli im Teatro Colón, im Goethe-Institut Buenos Aires und im Teatro Margarita Xirgu mit Konzerten, öffentlichen Proben und Vorträgen für sein Lebenswerk geehrt.
Seit dem letzten Konzertauftritt von Mauricio Kagel in Argentinien in den siebziger Jahren ist viel Zeit vergangen. Die Stadt Buenos Aires freut sich daher besonders, ihren berühmten Sohn im Juli 2006 begrüßen zu dürfen. Das "Centro de Experimentación" des traditionsreichen Musiktheaters Teatro Colón, das experimentelle Ansätze der zeitgenössischen Musik fördern und bekannt machen möchte, hat vom 17. bis 30. Juli eine "Hommage an Mauricio Kagel" zusammengestellt. Unterstützt wird es dabei vom Goethe-Institut, der Deutschen Botschaft, dem Instituto Italiano di Cultura und der Stiftung Alejandro Szterenfeld. Zahlreiche Veranstaltungen, an denen das Goethe-Institut Buenos Aires beteiligt ist, finden in diesem Rahmen im Teatro Colón, im Teatro Margarita Xirgu und im Goethe-Institut Buenos Aires statt.
Das Programm ist so vielfältig wie der Künstler selbst: Neben Kammermusik beinhaltet es Musiktheater ebenso wie Kompositionen für das Orchester oder den Film. Einen Höhepunkt bildet das Konzert des Ensemble Süden und der Compañía Oblicua im großen Saal des Teatro Colón, der größten Oper Lateinamerikas, am 17. Juli: Mauricio Kagel dirigiert Mauricio Kagel - "Fünf der zehn Märsche um den Sieg zu verfehlen", "..., den 24. Dezember 1931" und seine "Kammersymphonie". Die Öffnung der größten Bühne des Teatro Colón für zeitgenössische Musik, die sonst nur der Präsentation klassischer Musik vorbehalten ist, unterstreicht den großen Stellenwert des Künstlers für die argentinische Musiklandschaft und seine Bedeutung als Symbolfigur des deutsch-argentinischen Dialogs. Bereits am 12. Juli besteht im Goethe-Institut Buenos Aires die Gelegenheit, eine öffentliche Probe für dieses Konzert zu verfolgen. Im Anschluss hält Mauricio Kagel eine Einführung in sein Werk. Im Teatro Margarida Xirgu präsentiert das italienische Divertimento Ensemble unter der Leitung von Sandro Gorli das szenische Stück "Mare Nostrum". Dort werden auch "Die Stücke der Windrose" unter der Leitung von Marcelo Delgado interpretiert, mit denen sich ebenfalls acht junge Regisseure künstlerisch beschäftigt haben, die dazu Tanzfilme drehten.
Mauricio Kagel wurde am 24. Dezember 1931 in Buenos Aires geboren, wo er schon früh mit Musik in Berührung kam. 1957 reiste er mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes nach Deutschland und ließ sich in Köln nieder, wo er bis heute als Dirigent, Komponist, Regisseur und Produzent arbeitet. Seit 1974 ist Kagel Professor für Neues Musiktheater an der Kölner Musikhochschule. Der sich zwischen verschiedenen Ausdrucksformen bewegende Künstler beeinflusste nachhaltig die Bereiche Neue Musik, Musiktheater, Film, Hörspiel und Performance. Licht und szenische Elemente fanden ebenfalls Eingang in seine Werke und fügten ihnen eine weitere ausdrucksstarke Komponente hinzu.
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