Gemeinsam mit der Deutschen Orchestervereinigung macht die Rektorenkonferenz der Musikhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland auf die dramatischen Unzulänglichkeiten in der musikalischen Erziehung an Kindergärten und im Musikunterricht an allgemeinbildenden Schulen aufmerksam.

Hauptsächlich werden die eklatanten Defizite durch den zunehmend sinkenden Stellenwert des Unterrichtsfaches Musik verursacht. Diese Entwicklung hängt eng mit der Zunahme einer einseitigen Betrachtungsweise der allgemeinbildenden Erziehung unter betont ökonomischen Gesichtspunkten zusammen. Zur Verschlechterung der Situation trägt darüber hinaus bei, dass für die verantwortungsvolle Musikerziehung auf allen Ebenen in zunehmendem Maße Lehrkräfte eingesetzt werden, denen die dafür notwendigen speziellen Qualifikationen fehlen.

Die beiden Institutionen weisen auf die große Gefahr hin, dass mit der Fortführung der gegenwärtigen Praxis die Qualität der traditionell in Deutschland besonders ausgeprägten Musikkultur, einer der wertvollsten und repräsentativsten Bereiche unseres Landes, irreparablen Schaden nimmt. Daher wird von der Bundesregierung in Zusammenarbeit mit den Landesregierungen schnellstmöglich eine umfassende Reform der Ausbildung aller an der Musikausbildung von Kindern und Jugendlichen beteiligten Kräfte gefordert. Die Deutsche Orchestervereinigung und die Rektorenkonferenz der Musikhochschulen in der Bundesrepublik Deutschland bieten ihre Mitarbeit und Kooperation bei der Ausarbeitung und Umsetzung einer solchen Reform an.

V.i.S.d.P.
Prof. Dr. Patrick Dinslage
Vorsitzender der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen

Gerald Mertens
Geschäftsführer der Deutschen Orchestervereinigung

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