Die Jury hat entschieden: Das 1998 in Warschau gegründete Quarrel Quartet gewinnt den mit 10.000 Euro dotierten 1. Preis beim 5. Internationalen Joseph Joachim Kammermusikwettbewerb an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Den 2. Preis (5.000 Euro) erspielte sich das Leibniz Trio, das sich 2005 in Hannover formiert hatte. Der 3. Preis in Höhe von 2.500 Euro ging an das 1999 gegründete Matangi Quartett aus den Niederlanden. Alle drei Ensembles traten am Sonntagvormittag, 16. November 2008, beim Preisträgerkonzert im Festsaal Fürstenhaus vor ihr Publikum.
Insgesamt 23 Ensembles aus aller Welt waren zum Wettbewerb angereist, der vom 9. bis zum 16. November an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar in drei Wertungsrunden durchgeführt wurde. Über die Vergabe der Preise entschied eine international besetzte Jury unter Vorsitz von Prof. Ulrich Beetz mit den Mitgliedern Prof. Brunhard Böhme, Prof. Thüring Bräm, Prof. Peter Cropper, Prof. Avedis Kouyoumdjian, Dr. Michael Oehme (MDR), Prof. Péter Nagy, Prof. Christoph Richter und Prof. Josef Suk.
Zusätzlich zu den Hauptpreisen gab es folgende Sonderpreise: Das Quarrel Quartet erhält zusätzlich zum 1. Preis eine CD-Produktion. Das Leibniz Trio kann sich nicht nur über den 2. Preis, sondern auch über eine Rundfunkproduktion mit dem MDR sowie über den Sonderpreis in Höhe von 500 Euro für die beste Interpretation eines vor 1830 komponierten Werkes freuen, gestiftet von der Gesellschaft der Freunde und Förderer der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar. Den Sonderpreis in Höhe von 3.000 Euro für die beste Interpretation des zeitgenössischen Werkes, gestiftet von der Neuen Liszt Stiftung Weimar, sicherte sich das Trio Image aus Deutschland (Gergana Gergova, Violine, Thomas Kaufmann, Violoncello und Pavlin Nechev, Klavier), das als eines von fünf Ensembles ins Finale des Wettbewerbs eingezogen war.
Das Quarrel Quartet gründete sich 1998 in Warschau. Seit 2004 studieren Magdalena Makowska (1. Violine) und Karolina Weltrowska (2. Violine) bei Prof. Hatto Beylere an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Seit 2007 komplettieren Anna Szulc-Kapala (Viola) und Eun-Young Park (Violoncello) das Quartett als neue Mitglieder. Anregungen gaben Meisterkurse beim Amadeus Quartett, beim Ysaye Quartett und beim Tokyo String Quartet. Den 1. Preis gewann das Quartett bei Kammermusikwettbewerben in Lodz (1999), in Heerlen (2001) sowie beim Internationalen Max-Reger-Wettbewerb in Sondershausen (2002). Es konzertierte bereits in vielen europäischen Ländern, den USA und Japan und war bei namhaften Musikfestivals in Warschau, New York und Sapporo zu Gast.
Das Leibniz Trio wurde 2005 von drei Studierenden der Hochschule für Musik und Theater Hannover gegründet. Wichtige musikalische Impulse erhielten Hwa-Won Pyun (Violine), Lena Wignjosaputro (Violoncello) und Nicholas Rimmer (Klavier) von Prof. Ulf Schneider (Trio Jean Paul) und Prof. Hatto Beyerle. 2006 gewann das Leibniz Trio den 1. Preis beim Johannes Brahms Wettbewerb in Pörtschach und 2007 den 3. Preis beim 3. Internationalen Joseph Haydn Kammermusikwettbewerb. Es wurde in die Künstlerliste der Friedrich-Jürgen-Sellheim-Stiftung sowie Yehudi Menuhins Live Music Now! aufgenommen. Das Trio konzertierte bereits in Deutschland, den Niederlanden, Italien und Großbritannien.
Das Matangi Quartett gründete sich 1999 in den Niederlanden. Die Mitglieder Maria-Paula Majoor (1. Violine), Daniel Torrico Menacho (2. Violine), Karsten Kleijer (Viola) und Arno van der Vuurst (Violoncello) verfeinerten ihre Ausbildung an der Dutch String Quartet Academy. Einen Namen machten sie sich unter anderem mit Crossover-Projekten: Sie spielten mit dem Rocksänger Frédérique Spigt und nahmen eine CD mit Hermann van Veen auf. Auch in der ernsten Muse ist das Quartett zu Hause: Es gestaltet eine eigene Konzertreihe in Amsterdam, hat bereits drei CDs produziert und ist europaweit zu Gast bei renommierten Musikfestivals.
Der 6. Internationale Joseph Joachim Kammermusikwettbewerb wird im Herbst 2012 stattfinden.
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