Eine Schule in einem sozialen Brennpunkt vernetzt sich mit einem Kunstmuseum, eine Erfolgsautorin begeistert Kinder in ihren Workshops fürs Lesen - wie gut Jugendkulturprojekte mitunter funktionieren, das zeigt jetzt wieder der neue Jahresbericht 2005 der PwC-Stiftung Jugend - Bildung - Kultur. "Accelerando" heißt er diesmal - und beschleunigend, das bedeutet der Fachausdruck aus der Musiksprache, dürfte die Stiftung auf das kulturelle Erleben so mancher jungen Leute gewirkt haben. Denn die Bandbreite der 32 dokumentierten Vorhaben, die im Berichtszeitraum mit insgesamt rund einer halben Million Euro unterstützt wurden, ist enorm. Da probieren in "Musik zum Anfassen" oder beim Bonner "KidsKompo" Grundschulkinder ihre kompositorischen Fähigkeiten aus, da lassen Schüler in selbst gestalteten Hörspielen Afrika vor dem geistigen Auge des Zuhörers lebendig werden, da entwickeln Schulen und Partnereinrichtungen aus Kunst und Kultur neue Ganztagsschulkonzepte zur Kulturförderung am Nachmittag, da informieren Musikhochschulstudenten mit "Short Music Stories" im SWR kurz und kurzweilig über E- wie U-Musik.

Zu den Projekten zählen außerdem die fünf mit dem Zukunftspreis Jugendkultur 2005 der Stiftung ausgezeichneten Vorhaben und der Impulsfonds, in dem die Stiftung gemeinsam mit der Hamburger Kulturbehörde aktiv ist. Hamburg war denn auch Schauplatz des ebenfalls von der Stiftung unterstützten und international angelegten Kongresses "Kinder zum Olymp", auf dem sich Experten der kulturellen Jugendbildung im September 2005 austauschten und der das passende Forum für die Verleihung des Zukunftspreises durch Kultursenatorin Karin von Welck bildete.

Derart zahlreiche und vielgestaltige Projekte nehmen natürlich den Löwenanteil des Berichts ein - und die teilweise großformatigen Bilder vermitteln die Begeisterung, mit der sich Kinder und Jugendliche in den Projekten engagieren. Informationen zum Förderweg, dem Antragsverfahren sowie eine Bilanz der bisherigen, inzwischen schon über dreijährigen Stiftungsarbeit komplettieren den Bericht. Drei kleine Beiträge zu Führungskräften des "Mutterunternehmens" PricewaterhouseCoopers und ihrer Einstellung zur Stiftung machen außerdem klar, was Kunst und Kultur mit vermeintlich trockener Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsprofession zu tun haben.

Dass PricewaterhouseCoopers das Geld gut angelegt sieht, lässt sich dem Vorwort des Stiftungratsvorsitzenden und Vorstandssprechers PricewaterhouseCoopers, Hans Wagener, entnehmen: "Im Idealfall vermitteln unsere Förderprojekte Einstellungen. Wir möchten jungen Menschen zeigen, wie wertvoll es ist, Werte zu leben, nicht nur Fakten zu wissen."

Die Stiftung ist eine Gründung der Führungskräfte von PricewaterhouseCoopers, mit 8.000 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von rund 1,1 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaften in Deutschland.