Nun steht der feierlichen Eröffnung der „German School of Music Weimar“ am 4. März 2005 nichts mehr im Wege: Die in Korea unterrichtenden „visiting professors“ und die Aufsicht führenden Professoren der Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar nahmen an der Kangnam University nahe Seoul die ersten Eignungsprüfungen ab. „Die Akustik ist schön, die Räume sind groß und die Flügel gestimmt“, lobte die Prorektorin für Künstlerische Praxis der Franz-Liszt-Hochschule, Prof. Anne-Kathrin Lindig, die Unterrichtsbedingungen an der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten „German School of Music Weimar“.
In Windeseile hatten die Koreaner ein mehrstöckiges Gebäude auf dem Campus der Kangnam University umgebaut und an die in Deutschland üblichen Anforderungen an die Bau- und Raumakustik angepasst. „Sehr großzügig und liebevoll“ seien die Partner an der privatwirtschaftlich geführten Kangnam University dabei vorgegangen, sagte Prof. Lindig. Mit nach Korea gereist waren u. a. die deutschen „visiting professors“ Jehi Bahk (Violine), Tim Stolzenburg (Violoncello), André Boainain (Klavier), Hartmut Gerhold (Flöte), Matthias Luft (Klarinette) und Reinhart Gröschel (Gesang) sowie die Aufsicht führenden Professoren Anne-Kathrin Lindig (Violine), Wally Hase (Flöte), Gerlinde Otto (Klavier) und Michail Lanskoi (Gesang).
Insgesamt 17 koreanische Musikstudierende konnten sich bei den ersten Aufnahmeprüfungen in den Fachrichtungen Violine, Violoncello, Klarinette, Flöte, Klavier und Gesang für das achtsemestrige Studium qualifizieren. Die Zahl der Studierenden wird in den nächsten Jahren auf maximal zwölf pro Studiengang anwachsen.
In dem koreanisch-deutschen Bachelor-Studiengang „Major in Music“ werden deutsche Lehrpersonen, so genannte „visiting professors“, unter Aufsicht von Professoren der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in deutscher Sprache die künstlerisch-musikalischen Unterrichte im Hauptfach im Wesentlichen nach deutschem Regelstudienplan erteilen, koreanische Lehrpersonen in koreanischer Sprache die sonstigen künstlerisch-musikalischen Unterrichte und die Gruppenunterrichte im Wesentlichen nach koreanischen Regelstudienplan. Studien begleitend wird Deutsch als Fremdsprache unterrichtet.
Nach dem vierten Semester wird eine Zwischenprüfung in den künstlerisch-musikalischen Fächern stattfinden, gleichzeitig müssen Deutschkenntnisse durch die Prüfung „Zertifikat Deutsch“ des Goetheinstituts nachgewiesen werden. Die leistungsstärksten Studierenden eines Jahrgangs können das sechste und siebte Semester in Weimar verbringen. Anschließend ist hier die „Zentrale Mittelstufenprüfung“ des Goetheinstitutes abzulegen. Nach dem achten Semester folgt die Abschlussprüfung. Das Akkreditierungsverfahren für die Anerkennung des koranisch-deutschen „Major in Music“ in beiden Ländern läuft.
Der Deutsche Akademische Austauschdienst, das Bundesministerium für Bildung und Forschung, das Thüringer Kultusministerium und die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar unterstützen das Projekt mit ca. 530.000 Euro. Die Kangnam University trägt die Kosten in etwa derselben Höhe für die Errichtung und Ausstattung von Räumen.
Die Hochschule für Musik ist die erste deutsche Musikhochschule, die einen derartigen Studiengang in Korea anbietet. Aufgrund dieses Alleinstellungsmerkmales hat die Hochschule für Musik die Möglichkeit, in Korea Standards zu begründen. Die Qualität des Vorhabens ist darüber hinaus auch dazu geeignet, den Hochschulstandort Deutschland zu vertreten und damit die Positionierung deutscher Studienangebote auf dem internationalen Bildungsmarkt insgesamt zu unterstützen.
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Quelle
http://www.hfm-weimar.de