Das Zentrum für Kulturelle Teilhabe (ZfKT) unterstützt Projekte zur Kulturellen Teilhabe in ganz Baden-Württemberg. Sein neues Förderprogramm »Zusammenbringen!« widmet sich dem spartenübergreifenden Wissenstransfer: Es unterstützt Kultureinrichtungen dabei, sich im Rahmen von Fachtreffen miteinander zu vernetzen, zu beraten und weiterzubilden. Durch »Zusammenbringen!« können Erfahrungen und Wissen dazu, wie sich Kulturelle Teilhabe für alle Menschen erfolgreich voranbringen lässt, in Baden-Württemberg geteilt und weiterentwickelt werden.
Eine Besonderheit des Programms: Die Kultureinrichtungen arbeiten spartenübergreifend zusammen, etwa ein Museum mit einem Theater, oder eine Hochschule mit einem Orchester. Die Einrichtungen gehen bei der Programmgestaltung der Fachtreffen von der Expertise aus, die sie selbst im Umgang mit bestimmten Aspekten von Kultureller Teilhabe bereits erworben haben.
„Die Kulturszene muss sich austauschen, die Player sollten voneinander lernen und Best Practice vergleichen, denn gemeinsam sind die Herausforderungen besser zu bewältigen“, sagt Kunststaatssekretär Arne Braun. „Das neue Programm des Zentrums für Kulturelle Teilhabe stellt das in den Mittelpunkt, denn es bringt Können und Wissen aus den unterschiedlichen Bereichen zusammen. Genau diesen Austausch brauchen wir.“
Eine Fachjury wählte nun sieben Vorhaben zur Förderung aus. Die Fördersumme beträgt insgesamt rund 235.000 Euro. Ausgewählt wurden die folgenden 14 Institutionen, die jeweils zu zweit das Programm der sieben Veranstaltungen verantworten:
- Stuttgarter Kammerorchester (SKO) und Staatliche Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart (HMDK)
Thema: Welche Herausforderungen und Chancen stellt uns die Klimakrise bezüglich Kultureller Teilhabe? - Linden-Museum und Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK)
Thema: inter:play - Kultur-Vermittlung meets Serious-Gaming. Einsatz von Games als Tool zur schwellenlosen Teilhabe - KULTUR FÜR ALLE Stuttgart und Kulturwunsch Freiburg
Thema: Kulturelle Teilhabemöglichkeiten für finanziell benachteiligte Bürger*innen - Landesmuseum Württemberg (LMW) und Landesarchiv Baden-Württemberg
Thema: Neue Formen der Koproduktion von Wissen durch Museen, Archive und Bürger*innen (Potenziale der Koproduktion von Wissen und Vernetzung von Sammlungsdaten auf Basis von Open Access) - Theater Freiburg und Museum für Neue Kunst Freiburg
Thema: Implementierung künstlerischer Angebote an Ganztagsschulen - Künstler ohne Grenzen e.V. und Kinemathek Karlsruhe
Thema: Synergien und dauerhafte Kommunikation zwischen Kultureinrichtungen hinsichtlich der Publikumsakquise - Landesverband Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e.V. und TanzSzene Baden-Württemberg e.V.
Thema: „Best Practice – New Perspective“. Austausch von Vermittlungspraxis und Perspektivwechsel zwischen Künstler*innen und Kunstpolitik
„Wir freuen uns, dass wir mit »Zusammenbringen!« in den kommenden Monaten Fachveranstaltungen zu so vielfältigen und aktuellen Aspekten Kultureller Teilhabe ermöglichen können“, kommentiert Dr. Birte Werner, Leiterin des ZfKT, die Entscheidung der Jury. „Sie werden an verschiedenen Orten im Land stattfinden und bringen eine breite Fachöffentlichkeit zusammen.“
Sollte sich das Instrument bewähren, plant das ZfKT, »Zusammenbringen!« 2024 erneut auszuschreiben. „Das ZfKT ist 2021 als bedarfsorientierte Serviceeinrichtung und zukunftsorientierter Impulsgeber auf Beschluss des Landtags in Baden-Württemberg gegründet worden,“ sagt Birte Werner. „Die zukunftsweisenden Impulse für ein Mehr an Kultureller Teilhabe werden vielfach von unterschiedlichsten Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg selbst entwickelt. Das ist nur viel zu wenig bekannt. Und zu selten gibt es spartenübergreifende Veranstaltungen für Fachpublikum, wo Kolleg*innen sich darüber informieren können, was in anderen Künsten und Fachdisziplinen bereits entstanden ist. So wird hier und da ‚das Rad neu erfunden‘, wo man ein bereits erprobtes Modell modifizieren und übernehmen könnte. »Zusammenbringen!« kann – so hoffen wir – genau das leisten: die Sichtbarkeit gelungener Formate, die kollegiale Vernetzung und den Wissenstransfer zu Kultureller Teilhabe in Baden-Württemberg.“
Übergreifende Fragen Kultureller Teilhabe – zu Diversität, Inklusion, Digitalisierung etc. – sollen so gemeinschaftlich und als gesellschaftliche Aufgaben des Kulturbetriebs insgesamt angegangen werden. Um gemeinsame Perspektiven zu entwickeln und im Rahmen von Fachvernetzungstreffen und Tagungen ihr Wissen weiterzugeben, erhalten die Geförderten jeweils Summen zwischen 12.000 und 50.000 Euro.