Eine Professoren-Initiative der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar möchte als Reaktion auf die aktuelle Berichterstattung über die Idee eines neues Bauhaus-Museums neben dem Hotel Elephant nachdrücklich noch einmal die historische Bedeutung dieses Ortes ins Bewusstsein rufen: Genau an dieser Stelle lebte und komponierte fast zehn Jahre lang, von 1708 bis 1717, Johann Sebastian Bach – noch heute existieren dort die wertvollen, originalen Renaissance-Kellergewölbe seines im 2. Weltkrieg zerstörten Wohnhauses. Bach schuf hier u. a. seine bedeutendsten Orgelwerke und viele Kantaten, eine Gedenktafel weist auf die Geburt von Bachs Söhnen Carl Philipp Emanuel und Wilhelm Friedemann an diesem Orte hin.

Bereits seit vielen Jahren setzt sich die Professoreninitiative, ideell unterstützt u. a. vom weltberühmten Dirigenten Nikolaus Harnoncourt, dafür ein, an historischer Stätte ein „Neues Bachhaus Weimar“ entstehen zu lassen, das der großen Bedeutung Bachs für Weimar Rechnung tragen würde. Wie im Falle eines Bauhaus-Museums wäre auch der Bau eines Weimarer Bachhauses nur durch ein Public-Private-Partnership denkbar.

Es existieren auch erste konzeptionelle Vorentwürfe, wie man das „Neue Bachhaus“ exakt über den in ihrer Grundfläche nur 10 mal 15 Meter großen, historischen Kellergewölben funktional in die angedachte Hotel-Erweiterung integrieren könnte. Den Initiatoren schwebt ein zum „Kulturhotel“ aufgewerteter Anbau mit einer öffentlichen Weimarer Bachgedenkstätte und regelmäßigen, von der Musikhochschule getragenen Konzerten vor. Sie befürchten eine Protestwelle der internationalen Musikwelt im Falle eines Verlustes der letzten Zeugnisse Bachs in Weimar.

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