Am 17. Oktober 2004 vollendete der Komponist und Textdichter Christian Bruhn sein 70. Lebensjahr. Als Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA und Präsident der weltweiten Dachorganisation der Urheber CISAC (Confédération Internationale des Sociétés d’Auteurs et Compositeurs, Paris) hat sich Bruhn internationales Ansehen als Exponent des globalen Urheberschutzes erworben. Die CISAC ehrt den Jubilar in Anerkennung seiner Verdienste für den weltweiten Schutz des geistigen Eigentums im Rahmen des 44. Weltkongresses in Seoul am 18. Oktober mit der CISAC-Goldmedaille, dem „Nobelpreis für Urheberrecht“. Als einflussreicher Komponist betont Bruhn immer wieder, dass es die Autoren, die schöpferisch kreativen Menschen, sind, die einen unverzichtbaren Beitrag für die kulturelle Entwicklung der globalen menschlichen Gemeinschaft leisten: „Der schöpferische Geist ist die Quelle, die alles speist.“
Prof. Dr. Reinhold Kreile, Vorstandsvorsitzender der GEMA:
„Die Verdienste, die sich Christian Bruhn durch sein Wirken in der GEMA als Komponist und als Aufsichtsratsvorsitzender erworben hat, sind groß und außergewöhnlich. Bei seinem leidenschaftlichen Einsatz für die Rechte der Musikautoren hat ihn seine menschliche und liebevolle Art dazu befähigt, die große, unbestrittene Integrationsfigur zu sein. So konnte er den traditionellen Solidargedanken der deutschen Musikautorengesellschaft GEMA als Grundpfeiler der kollektiven Rechtewahrnehmung in vollendeter Weise ausprägen. Dass Christian Bruhn nunmehr in Seoul vom Weltverband der Autoren mit der CISAC-Goldmedaille, also mit dem Nobelpreis des Urheberrechts, ausgezeichnet wird, ist ein gleichermaßen angemessenes und würdiges Zeichen dafür, dass sein verdienstvoller Einsatz nicht nur den Autoren in Deutschland, sondern in aller Welt, gilt.“
Vor allem als Komponist zahlloser Schlager und Chansons ist Christian Bruhn seit Beginn der sechziger Jahren einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden. Sein Wahlspruch lautet “Meine Welt ist die Musik“, nach dem Titel eines seiner erfolgreichsten Lieder. In Deutschland hat er mit seinen Liedern Musikgeschichte geschrieben und den Musikgeschmack einer ganzen Generation geprägt. Hits und Evergreens wie „Marmorstein und Eisen bricht“, „Liebeskummer lohnt sich nicht“, „ Wunder gibt es immer wieder“. „Hinter den Kulissen von Paris“, „Aus Böhmen kommt die Musik“ oder „Heidi“ gehören bis heute zum gern gespielten und gehörten Repertoire.
Zu seinem vielfältigen Repertoire zählen aber auch die Bruhnschen Kompositionen des Liederzyklus von Heinrich Heine, von denen Reinhold Kreile sagt: „Hier hat ein moderner Komponist die Klugheit und Schönheit der auch politisch so bedeutenden Lyrik von Heine in die Moderne hereingeholt.“
Das musikalische Allroundtalent Bruhn ist auch als Arrangeur, Pianist, Sänger und Musikproduzent hervorgetreten. Er hat zahlreiche Werbemelodien geschaffen, die zum Gedächtnis der Nation gehören, u.a. Kompositionen für Milka, McDonalds, Mon Chérie, LBS, Perwoll, Gelbe Seiten.
Seit 1991 ist Christian Bruhn Aufsichtsratsvorsitzender der GEMA, die ihm für seinen engagierten Einsatz die Richard-Strauss-Medaille, den GEMA-Ehrenring und die Ehrenmitgliedschaft der GEMA verliehen hat. 1993 wurde Bruhn für seine Verdienste um den deutschen Schlager mit dem Paul Lincke-Ring geehrt. Er ist darüber hinaus Träger der Goldenen Nadel der Deutschen Dramatiker Union. Im Jahr 1999 verlieh ihm der DMV die Medaille für Verdienste um die Förderung der Musik. Seit 2002 ist Bruhn Honorarprofessor an der Musikhochschule Nürnberg/Augsburg.
Auch als Buchautor ist Christian Bruhn hervorgetreten: In seiner Autobiographie „Marmorstein und Liebeskummer“ erzählt er mit leichter Hand ganz persönliche Erinnerungen und Erfahrungen eines Erfolgskomponisten. So wird das Buch gleichsam zu einem vergnüglichen und wohlgeordneten Überblick über den großen Bereich der Unterhaltungsmusik. Darin erfährt man auch etwas über Vorlieben und Hobbies des geborenen Norddeutschen, der seit 1956 in München lebt: „Literatur, Eisenbahnfahren, bildende Kunst, Wandern, schönes Wetter und gute Musik fürs Fernsehen.“
Absätze
Quelle
http://www.dmv-online.de