Durch sinkende Werbeeinnahmen und den Druck der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz befürchten die deutschen Privatradios eine weitere Verschärfung ihrer wirtschaftlichen Lage. In einem Gespräch mit dem "Handelsblatt" bezeichnete Wilfried Sorge, Chef des Radiovermarkters RMS, die Situation als "bedrohlich". Hans-Jürgen Kratz, Vorstand des Verbands Privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT) wies darauf hin, dass sich das bereits grassierende Sendersterben fortsetzen werde, wenn sich die Wettbewerbsbedinungen nicht bald änderten. Die Radiomacher wenden sich deswegen in erster Linie an die Medienanstalten, von denen sie eine Lockerung der starren Regularien fordern. Kostensparenden Kooperationen zwischen Sendern seien derzeit enge Grenzen gesetzt. Als weitere Problemquelle identifizieren die Sender die "Übermacht" der ARD, die mit ihren bundesweit 61 Sendern und "Werbepreisen auf Dumpingniveau unfairen Wettbewerb" betreibe. Seit drei Jahren sind die Werbebeinnahmen bei den Privatsendern rückläufig, seitdem mussten bereits sechs Stationen Insolvenz anmelden.