Mit der Übergabe der Preise und dem anschließenden Festkonzert ist der 12. Internationale Telemann-Wettbewerb am Sonnabend, dem 18. März 2023, im Gesellschaftshaus Magdeburg zu Ende gegangen. Die Ehrung der Preisträger nahmen der Präsident des Wettbewerbs und der Internationalen Telemann-Gesellschaft e.V., Prof. Siegfried Pank, der Jury-Vorsitzende Prof. Howard Arman und Jörg Rehbaum für die Landeshauptstadt Magdeburg sowie Vertreter:innen der den Wettbewerb fördernden Institutionen vor.
Mit dem 1. Preis - Preis der Mitteldeutschen Barockmusik - wurde die Sopranistin Kathrin Lorenzen (Deutschland) ausgezeichnet.
Den 2. Preis erhielt die Sopranistin Ella Smith (Großbritannien/Neuseeland).
Der 3. Preis ging an den Tenor Florian Neubauer (Deutschland).
Mit dem Bärenreiter Urtext-Preis wurde die Mezzosopranistin Lea Elisabeth Müller (Österreich) geehrt. Den von der Sparkasse MagdeBurg gestifteten Publikumspreis ersang sich Kathrin Lorenzen.
Vergeben wurden auch mehrere Sonderpreise. Kathrin Lorenzen erhielt den vom Collegium musicum der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und dem Forum Alte Musik Frankfurt am Main gestifteten Sonderpreis zur Teilnahme an einer CD-Produktion im Rahmen des „Telemann-Project“ mit anschließendem Konzert bei den Magdeburger Telemann-Festtagen 2024.
Ein Stipendium zur Teilnahme an der 2. Barock Vokal Akademie der Hochschule für Musik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz wurde Paula Müller (Deutschland) zugesprochen.
Einen Sonderpreis des Leipziger Barockorchesters für ein gemeinsames Konzert erhält der Tenor Eric Price (Italien/USA).
Der Sonderpreis der Melante-Stiftung, verbunden mit einem Konzert in Magdeburg, ging an die Schweizer Mezzosopranistin Lara Morger.
Auf die Preisträger:innen warten ebenfalls Konzertverpflichtungen bei namhaften Alte-Musik-Festen in Leipzig, Potsdam und Bad Arolsen.
Der inspirierende und frische Umgang mit dem Vokalwerk Georg Philipp Telemanns war zuvor in drei öffentlichen Wettbewerbsrunden im Magdeburger Gesellschaftshaus zu erleben.
Der 2001 ins Leben gerufene Internationale Telemann-Wettbewerb wurde 2023 zum zweiten Mal für Gesang ausgeschrieben. Es erklang zum Teil ausgesprochen selten zu hörendes Vokalrepertoire des in Magdeburg geborenen Komponisten.
Der renommierten Fachjury gehörten neben dem Vorsitzenden Prof. Howard Arman die Sängerinnen und Sänger Prof. Elisabeth Scholl, Prof. Bernarda Fink, Prof. Benno Schachtner, Prof. Markus Schäfer und Prof. Dr. Ulf Bästlein an. Die Jury würdigte das sehr anspruchsvolle und vielfältige Programm des Wettbewerbs, das die außerordentliche Qualität der Kompositionen Telemanns unterstreicht und zugleich exzellentes Studienmaterial für die jungen Sängerinnen und Sänger ist.
Der Internationale Telemann-Wettbewerb wird seit 2001 alle zwei Jahre in Magdeburg von der Internationalen Telemann-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Telemann-Pflege und -Forschung der Landeshauptstadt Magdeburg ausgetragen. Der 12. Internationale Telemann-Wettbewerb für Gesang hat am 10. März mit 40 Teilnehmenden aus 16 Ländern begonnen. Im Wettbewerbsbüro waren zuvor 65 Anmeldungen eingegangen. Der 1. Runde war eine Videoauswahl vorgeschaltet, in der 47 Bewerberinnen und Bewerber zur Teilnahme zugelassen wurden. Die zweite Runde wurde mit 25 Teilnehmern bestritten, für die Finalrunde wurden 6 Teilnehmer nominiert.
Der 13. Internationale Telemann-Wettbewerb vom 7. bis 16. März 2025 soll für historische Streichinstrumente und Kammermusikensembles ausgeschrieben werden.
Weitere Informationen zum Wettbewerb: www.telemann.org
Und auch auf Facebook: https://www.facebook.com/Telemann.org
Kathrin Lorenzen | Deutschland | 28 Jahre | Mezzosopran
Kathrin Lorenzen begann ihre Gesangsausbildung an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig und der Hochschule für Musik Saar. Derzeit absolviert sie den Masterstudiengang klassischen Gesang an der Königlichen Musikhochschule Stockholm in der Klasse von Bo Rosenkull. Lorenzen ließ sich ebenfalls zur C-Kirchenmusikerin ausbilden und verfügt über eine umfangreiche Chorerfahrung. Zurzeit ist sie festes Mitglied des schwedischen Rundfunkchors unter der Leitung von Kaspars Putniņš. Darüber hinaus ist sie Mitglied von Mogens Dahls Kammerkor und dem Ensemble Villancico.
Lea Elisabeth Müller | Österreich | 31 Jahre | Mezzosopran
Lea Elisabeth Müller absolvierte ihr Masterstudium mit dem Schwerpunkt Oper in der Klasse von Lioba Braun an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Anschließend setzte sie ihre Ausbildung bei Eva Lindqvist (Wien) und Miriam Feuersinger (Bregenz) sowie am Feldenkrais Institut Wien fort. Die Stipendiatin der Bachakademie Stuttgart trat im Rahmen zahlreicher Festivals auf, darunter das Rheingau Musik Festival, das Bodenseefestival und die Beethoven-Woche Bonn. Als Solistin wirkte sie u.a. in Aufführungen von Haydns Missa in angustiis, Scarlattis Il primo omicidio sowie Bachs h-Moll-Messe mit.
Lara Morger | Schweiz | 30 Jahre | Mezzosopran
Lara Morger schloss ihr Gesangsstudium an der Hochschule der Künste Bern mit Auszeichnung ab und setzt dort derzeit ihre Ausbildung im Bereich Musikpädagogik bei Tanja Ariane Baumgartner fort. Als Solistin und Choristin wirkte sie in Aufführungen von Händels Alessandro, Honeggers Les aventures du Roi Pausole, Mozarts Requiem, Pergolesis Stabat Mater und Bachs Johannes-Passion mit. Morger ist Mitglied der Capella National de Catalunya, des trio nushka sowie des Europäischen Hanse-Ensembles. Darüber hinaus engagiert sie sich in der Kulturkommission der Gemeinde Sachseln im Kanton Obwalden.
Florian Neubauer | Deutschland | 33 Jahre | Tenor
Florian Neubauer studierte Operngesang an der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar und Konzertgesang an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden. Als Spieltenor mit lyrischem Charakter ist er derzeit an den Landesbühnen Sachsen beschäftigt. Regelmäßige Konzertengagements führen ihn überdies durch ganz Deutschland. Neubauer arbeitete mit Dirigenten wie Sebastian Weigle und Pierre Cao und trat gemeinsam mit renommierten Orchestern auf, u.a. der Akademie für Alte Musik Berlin, den Bamberger Symphonikern, der Hannoverschen Hofkapelle und dem Göttinger Barockorchester.
Eric Price | Italien/USA | 27 Jahre | Tenor
Nach seinem Konzertgesangsstudium bei Andreas Schmidt absolvierte Eric Price im vergangenen Sommer den Masterstudiengang Liedgestaltung bei Christian Gerhaher und Gerold Huber sowie den Bachelorstudiengang Barock-Cello bei Kristin von der Goltz. Im Rahmen der Innsbrucker Festwochen 2021 gab der Preisträger der Fritz-Wunderlich-Gesellschaft sein Debüt in der Rolle des Josennah in Johann Matthesons Boris Goudenow. Als gefragter Konzert- und Oratoriensänger singt er im Bereich der Alten Musik mit Ensembles wie Les Cornets Noirs, Concerto Köln, La Banda, Concerto München und l‘arpa festante.
Ella Smith | Vereinigtes Königreich/Neuseeland | 31 Jahre | Sopran
Ella Marshall Smith studiert zurzeit Historischen Gesang bei Bettina Pahn, Gerd Türk und Benno Schachtner an der Hochschule für Künste in Bremen. Die mehrfach ausgezeichnete Stipendiatin sang u.a. mit dem neuseeländischen Kammerchor Voices, dem Rundfunkchor Berlin, und dem JSB Ensemble der Internationalen Bachakademie. Zu den Höhepunkten ihrer bisherigen Karriere zählen Aufführungen von Arvo Pärts Te Deum mit Ivan Fisher, Bachs Matthäus-Passion unter der Leitung von Stephen Layton, Duruflés Requiem mit Robin Ticciati und Wagners Parsifal mit den Berliner Philharmonikern und Sir Simon Rattle.
Paula Müller | Deutschland | 21 Jahre | Sopran
Paula Müller studiert seit 2020 Gesang an der Hochschule für Musik Mainz bei Elisabeth Scholl. Hier ist sie Mitglied der Gutenberg-Soloists und wirkte bei Konzerten und Ersteinspie-lungen von Telemann-Kantaten unter der Leitung von Felix Koch mit. Die Finalistin des hoch-schulinternen Heinz-Frankenbach-Preis für Barockgesang und Preisträgerin eines Stipendiums für die Barock-Vokal-Akademie 2022 war jüngst Ensemblesängerin und Solistin beim 3. Mäzenatenkonzert in Kiedrich und sang im vergangenen Jahr unter Leitung von Markus Stein Werke des Frühbarocks sowie in der Inszenierung Peter Pan von Richard Ayres am Staats-theater Mainz.