Heute erscheint die vierte Vierteljahresliste 2015 vom Preis der deutschen Schallplattenkritik (PdSK). 155 Juroren sichteten in 32 Kategorien das letzte Quartal und wählten die besten der in diesem Zeitraum veröffentlichten Ton- und Bildtonträger aus. 241 Titel waren für die Longlist nominiert, 25 Titel davon schafften es ins Finale. Vier der klassischen Jurys richteten den Blick diesmal gezielt nach Osten, nach Polen, Ungarn, Russland: Ausgezeichnet wurde die Orchesterbox der Ferenc-Fricsay-Edition, außerdem die Zehnte von Schostakowitsch mit dem Boston Symphony Orchestra unter Andris Nelsons, dazu Lutosławskis Klavierkonzert mit Krystian Zimermann und Simon Rattle sowie die Streichquartette von Grazyna Bacewicz mit dem Lutosławski Quartet. Bei den Bildmedien siegte ein Film-Porträt des französischen Komponisten Erik Satie sowie eine Aufzeichnung von Jean Philippe Rameaus „Les Indes Galantes“ mit Christophe Rousset und Les Talens Lyriques. Die Opern-Jury zeichnete mit „Herculanum“ von Félicien David eine Rarität aus, die Klavier-Jury entschied sich für das jüngste Konzeptalbum von Tal & Groethuysen, die Orgeljury für Maria-Magdalena Kaczors Beethovenrecital. Auch in der Popmusik schafften es fast durchweg Produktionen abseits des Mainstreams auf die Liste: das Duo Sleaford Mods mit seinen sozialkritischen Stücken zwischen HipHop und Post Punk, der komplexe autobiografische Filmsoundtrack des Rappers Dr. Dre und die vielfarbig schillernde elektronische Tanzmusik von DJ Hunee. Die Blues-Juroren empfehlen den vitalen britischen Altmeister John Mayall, die Jazz-Juroren eine Edition mit allen Aufnahmen von Oscar Peterson für den Schwarzwälder Produzenten Hans Georg Brunner-Schwer sowie die Duo-Kunst der Seelenverwandten Irène Schweizer und Han Bennink. In der Hörbuch-Jury siegte eine Produktion zu Ilija Trojanows „Macht und Widerstand“, bei den Kinder- und Jugendaufnahmen die Comic-Phantasie „Mein Bruder ist ein Superheld“ von David Solomons.
Des weiteren auf der Bestenliste: Chordirigent Hans-Christoph Rademann, die Heavy-Metal-Band Dead Lord, die Geigerin Nurit Stark, die Sängerinnen Caroline Melzer und Michaela Schuster, das Ensemble Cinquecento, der Folk-Gitarrist Jens Kommnick, die korsische Gruppe A Filetta sowie Liedermacher Konstantin Wecker.
Die komplette aktuelle Bestenliste mit den Begründungen der Jury ist online und als pdf-Dokument zu finden unter www.schallplattenkritik.de
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