Das Land Niedersachsen zeichnet den international bekannten Bariton Thomas Quasthoff mit dem diesjährigen Praetorius Musikpreis Niedersachsen für seine herausragende künstlerische Leistung aus. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Der in Hildesheim geborene Quasthoff setzt mit seinen Interpretationen vor allem im Genre des Kunstlieds auf höchstem Niveau internationale Maßstäbe. Als eine der bemerkenswertesten Sängerpersönlichkeiten unserer Zeit bricht er spielerisch leicht die Grenzen zwischen "ernster" und "unterhaltender" Musik auf. Quasthoff begeistert an den großen Konzerthäusern des internationalen Musiklebens, wie der New Yorker Carnegie Hall, sein Publikum. Er arbeitet mit den renommiertesten Orchestern, wie den Berliner und Wiener Philharmonikern, zusammen.
Der Praetorius Musikpreis Niedersachsen wird in diesem Jahr in sechs Kategorien vergeben. Die Preisträger sind künstlerische Persönlichkeiten und Institutionen, die regional und international das facettenreiche Musikleben Niedersachsens repräsentieren. Geehrt werden sie während einer festlichen Gala am 13. November vom Niedersächsischen Kulturminister Lutz Stratmann im Schauspielhaus Hannover.
In der Kategorie "Internationaler Friedensmusikpreis", dotiert mit 10.000 Euro, wird der Praetorius Musikpreis Niedersachsen an den spanischen Musiker und Musikwissenschaftler Jordi Savall für seine künstlerische Beschäftigung mit Musikkulturen im Schnittpunkt christlicher, jüdischer und islamischer Tradition vergeben. Mit dem Charisma eines außergewöhnlichen Künstlers unterstreiche er die Botschaft des Friedens und der Völkerverständigung – so die Jury in ihrer Begründung. Inspirationen erhält Savall vor allem durch die Musik des Mittelalters, die im Zentrum seines Schaffens steht.
Für zukunftsorientierte internationale Musikprojekte vergibt die Jury den "Musikinnovationspreis", ausgestattet mit 8.000 Euro, in diesem Jahr an Gunter Hampel. Der vielseitige Instrumentalist und Komponist steht für die eigenständige Entwicklung des deutschen und europäischen Jazz. Als Mittler zwischen Nordamerika und Europa hat er dem Jazz zu einem ganz eigenen Stil zu verholfen. Er gilt als einer der Mitbegründer des europäischen Free Jazz. Er engagiert sich auch maßgeblich in der Nachwuchsarbeit.
Die Komponistin Charlotte Seither erhält den mit 8.000 Euro dotierten "Niedersächsischen Kompositionspreis". Ihre künstlerische und wissenschaftliche Arbeit wurde international durch zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien gewürdigt. Seither lehrt sie Komposition an der Hochschule für Künste Bremen. Regelmäßig arbeitet sie mit renommierten Orchestern zusammen, wie dem BBC Symphony Orchestra London, und ist Gast bei zahlreichen internationalen Festivals, wie Gaudeamus Amsterdam. Ihre Werke werden in Europa, Asien sowie Nord- und Südamerika aufgeführt. Ziel ihrer Musik ist es, heterogene Elemente zu verschmelzen.
Mit dem Praetorius-Förderpreis in Höhe von jeweils 5.000 Euro unterstützt das Land Niedersachsen junge Talente in ihrer künstlerischen Entwicklung. Die Jury zeichnet in diesem Jahr die Sopranistin Ania Vegry, die Oboistin Maria Sournatcheva und das Jazzensemble News from the North aus. Die jungen Künstler haben sowohl im nationalen wie internationalen Wettbewerb, wie bei "Jugend musiziert", hervorragende musikalische Leistungen gezeigt.
Mit dem Praetorius Musikpreis Niedersachsen in der Kategorie "Ehrenamtliches Engagement", ausgestattet mit 5.000 Euro, werden die Internationalen Fredener Musiktage für ihr vielfältiges Engagement vor allem in der Region Südniedersachsen geehrt. Das Festival unter der Künstlerischen Leitung von Utz Köster fördert seit seiner Gründung 1991 besonders junge professionelle Künstler, vor allem Orchester- und Kammermusiker.
Das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur vergibt den Praetorius Musikpreis Niedersachsen seit 2005. Namensgeber ist Michael Praetorius, der ab 1604 in Wolfenbüttel als bedeutender Komponist und führender Musiktheoretiker seiner Zeit wirkte. Ausgewählt wurden die Praetorius-Preisträger von einer unabhängigen Fachjury, die sich aus Experten des internationalen Musiklebens, renommierten Musikjournalisten und Künstlern zusammensetzt.
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